Alpe Adria Radweg

von Faak nach Grado

Termin: 21. - 26. Juni 2022

1.Tag: Von Faak am See nach Tarvis    (34 km / 340 hm)

Gefühlt kurz nach Mitternacht, lt. Uhr jedoch um 06:00 starteten wir mit Nebo Richtung Süden. An den bekannten Zustiegsstellen sammelten wir unsere Gäste ein und erreichten nach einer gemütlichen Frühstückspause im Kaiserwald gegen 11:30 Faak am See. Die grüne Gruppe verblieb im Bus und fuhr weiter nach Kranska Gora.

Der gar nicht „grobe“ Gerhard und ich rollten durch das Finkensteiner Moor, mehr bergab als eben, gemächlich Richtung Gail. Direkt entlang des Flusses am dicht bewachsenen Ufer, führte uns unser Track bis Erlendorf. Wir wechselten auf den Alpe-Adria-Radweg, der sich langsam ansteigend teilweise durch kleine Dörfer bis Arnoldstein schlängelte. Die Truppe von Gerhard zog es vor, auf einer gemütlichen Terrasse einen Zwischenstopp einzulegen, während wir noch voll motiviert die beiden Lagi di Fusine besichtigen wollten. An der Grenze ließen sich die Zöllner nicht dazu motivieren unsere Dokumente zu kontrollieren, sondern zogen es vor, uns eine gute Reise Richtung Adria zu wünschen und gaben uns Tipps über die bei diesem Wetter weit weniger anstrengenden Freizeitaktivitäten. Wer diesen Radweg kennt weiß, dass es unmittelbar nach der Grenze zwar nur kurz, aber dafür knackig bergauf geht, aber wenigstens klagten unsere Muskeln nicht wegen Unterbeschäftigung. Kurz vor Tarvis zwang uns eine Umleitung dazu, unsere Räder - statt mit der üblichen Muskelkraft der Beine - in Handarbeit über eine Absperrung zu heben. Dieser zusätzliche Stopp erleichterte uns die Entscheidung, den Abstecher zu den schönen grünen Seen doch nicht zu machen, da die immer dichter gewordenen Wolken schon Mühe hatten, dicht zu bleiben. Im Hotel füllten wir unseren Flüssigkeitsverlust auf der schön gelegenen Terrasse neben dem Austausch der letzten Eindrücke wieder auf.

 

2.Tag Von Tarvis zu den Lagi di Fusine und weiter nach Gemona (Tarvis – Germona 69 km / 220 hm)
Unser Angebot, heute die Auffahrt zu den Lagi di Fusine nachzuholen, hat ein Teil der Gruppe sicher auch wegen des schönen klaren Wetters gerne angenommen. Also fuhren wir einige Kilometer zurück zur Abzweigung und danach wieder auf einer alten aufgelassenen Bahntrasse stetig langsam bergauf. Die Temperaturen waren noch im angenehmen Bereich, sodass wir auch beim letzten, bis zu 15 % steilen Stück, jetzt nicht mehr auf der Bahntrasse, nicht allzu stark ins Schwitzen gekommen sind. Da lag er auf einmal vor uns, der untere der beiden Seen, der nicht nur wesentlich größer war als der obere, sondern auch schon teilweise von der Sonne angestrahlt tiefgrün leuchtete. Die umliegenden Berggipfel spiegelten sich in der glatten Oberfläche, nur die Bugwellen einiger Enten störten fast das eindrucksvolle Bild. Neugierig fuhren wir weiter zum oberen der beiden Seen, der jedoch noch im Schatten lag und daher als nicht so prachtvoll wahrgenommen wurde, was fast ein wenig unfair war. Auf dem Rückweg machten wir noch einmal einige Fotos bevor wir die ca. 250 hm wieder hinunterrollten zum Hotel. Nebo versorgte uns mit frischen gekühlten Getränken, bevor wir die für heute eigentlich geplante Tour in Angriff nahmen. Die andere Gruppe hatte bei unserer Abfahrt schon 20 km Vorsprung, obwohl sie erst eine halbe Stunde nach uns gestartet sind. Vom Hotel ging es noch ein paar Kilometer mäßig bergauf auf ein Hochplateau, bevor wir das eigentliche Kanaltal erreichten.

Abwechselnd links und rechts vom Talboden schlängelte sich der Radweg teilweise auch durch Tunnel und über Brücken, die der Trassenführung für die Eisenbahn geschuldet sind. Immer wieder machten wir Fotostopps, um die steilen Felswände, die herrliche Aussicht Richtung Süden, oder das eine oder andere Kirchlein fotographisch festzuhalten. Ach ja, so manche Blume musste auch unbedingt in den Kasten. Nach einigen kleineren Dörfern fuhren wir durch die Stadt Pontebba, die bis zum 1. Weltkrieg die Grenze zwischen Italien und Österreich war, was man bis heute an der unterschiedlichen Architektur erkennen kann. Ein liebevoll restaurierter ehemaliger Bahnhof wurde zu einem sehr gerne besuchten kleinen Restaurant umgebaut. Auf Grund des zwischenzeitlichen Regens war heute die Besucheranzahl besonders groß, aber eine Pause kam uns allen sehr gelegen. Unser nächster Fotostopp Venzone wurde beim schweren Erdbeben 1976 fast vollständig zerstört. Inzwischen hat man dieses kleine Städtchen originalgetreu wiederaufgebaut. Unser heutiger Zielort Gemona del Friul wurde vom Erdbeben ebenfalls sehr in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere die Säulen im Mittelschiff des Domes stehen noch heute deutlich sichtbar schief. Ein sehr wohlschmeckendes Abendessen in einer nahen Pizzeria war ein krönender Abschluss für diesen an Highlights sehr reichhaltigen Radtag.

3.Tag von Gemona nach Udine   (48 km / 290 hm)

Nach dem Frühstück fuhren wir in 2 Gruppen gemütlich raus aus dem kleinen Städtchen Gemona Richtung Süden. Die Berge haben wir für diese Tour hinter uns gelassen, trotzdem sammelten wir im Laufe des heutigen Tages mehr Höhenmeter als wir erwartet haben. Die Landschaft links und rechts unseres Tracks ist geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung, kein Vergleich zum Kanaltal mit seinen dominierenden steilen Felswänden. Das Tal des Tagliamentos ist sehr breit und seine Ablagerungen bescheren den Bauern offenbar sehr fruchtbare Böden. San Daniele ist ein kleines Städtchen, dessen Zentrum sich auf der Spitze eines kleinen Hügels befindet. Wir befanden, dass der Anstieg es rechtfertigte, dass wir in der Altstadt einen ausgiebigen Fotostopp einlegten. Am Fuße des Hügels besuchten wir eine private Manufaktur in der der berühmte San Daniele-Schinken hergestellt wird. Nach einer kurzen Besichtigung eines Lagerraumes, in dem mehrere hundert Hinterbeine der speziell für diese Köstlichkeit gezüchteten Schweine auf speziellen Regalen zu mindestens 12 bis 24 Monate gelagert werden und einer deutschsprachigen „Lehrstunde“ über die einzelnen Schritte der traditionellen Schinkenproduktion, durften wir uns gleich vor Ort persönlich davon überzeugen, wie speziell gerade dieser Schinken, der weltweit exportiert wird, auf der Zunge zergeht.

Unser Tagesziel lag noch ca. 25 km vor uns, also schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und radelten weiter. Einige Weingärten unterbrachen die noch immer dominierenden Maisfelder. So mancher kleine Zubringer des Hauptflusses bescherte uns zusätzliche Höhenmeter, da sich diese doch relativ unscheinbare Bäche in den letzten Jahrtausenden ganz schön tief in die Landschaft eingegraben haben und vor und nach der Überquerung es kurz und knackig rauf und runter ging. Auf kleinen Nebenstraßen erreichten wir die Hauptstadt der Region. Udines Altstadt ist vom venezianischen Stil beherrscht und im Rahmen einer sehr informativen Führung wurden uns sehr viele Fakten vermittelt. Eine wundervolle Kirche in mitten der Altstadt ist die Chiesa di San Giacomo Apostolo. Die prunkvolle Innenausstattung ist schon alleine aus architektonischer Betrachtung sehenswert und in der Kirche war es deutlich kühler als auf dem schwülwarmen Platz davor. Unser Abendessen wurde im Hotel Astoria serviert und wurde von allen als sehr köstlich beschrieben. Auf den wenigen hundert Metern zurück zu unserem Hotel, in dem wir unsere Zimmer hatten, wurden wir von einem heftigen Gewitter überrascht, das über 2 Stunden von Starkregen begleitet war. Viele zogen es daher vor, in der Altstadt in ein Lokal zu flüchten und waren somit gezwungen mit so manchem Glaserl eines guten Tropfens die Zeit bis zum Ende des Regens zu überbrücken, kamen aber mit dieser Entscheidung trocken zurück ins Hotel. Gute Nacht!

4.Tag von Udine nach Cividale del Friuli - Gradisca d‘Isonzo     (62 km/192 hm)

Vom Hotel aus fuhren wir durchs Zentrum hinaus aus der Stadt. Vorbei an Sonnenblumenfeldern ging der Weg abwechslungsreich durch die Landschaft. Unsere Mittagsrast hielten wir wie geplant in Cividale del Friuli. Dort besichtigten wir die Altstadt mit der schönen Teufelsbrücke, von der aus man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Bei herrlichem Wetter fuhren wir weiter in das bekannte Weinbaugebiet Colli. Eine herrliche Osteria lud förmlich zur Pause ein. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen und genossen ein kühles Getränk bei angenehmer chilliger Musik. Das Hotel Triest in Gradisca, sehr schön am Hauptplatz gelegen, war an diesem Tag der Endpunkt für unsere Gäste. Am Abend spazierten wir dann zur Pizzeria Pellegrino, wo wir von einem Pizza-Weltmeister mit seinen speziellen Kreationen verwöhnt wurden.

 

5.Tag von Gradisca d‘ Isonzo nach Grado   (58 km / 60 hm)

Die Brücke über den Isonzo führte uns raus der Stadt! Vorbei an einem Mahnmal zur Schlacht aus dem 1. Weltkrieg, kamen wir bald nach Monfalcone und erreichten danach das Meer. Nach einer Kaffeepause in einem schattigen Gastgarten führte uns der Weg durch die Lagune direkt nach Grado. Am Hafen entlang und durch die Altstadt fuhren wir in gemächlichem Tempo zu unserem Hotel. Nach dem Einchecken stand der Nachmittag und Abend unseren Gästen ohne Programm zur freien Verfügung. Wir selbst verbrachten eine Zeit am Meer und spazierten später ins Zentrum, um in einem sehr guten, typisch italienischen Lokal zu essen.

6.Tag von Grado nach Aquilea 15km  

Kurz vor 9 Uhr trafen wir uns vor dem Hotel Argentina. Einige zogen es vor, gleich mit dem Bus nach Aquilea zu fahren, der Rest machte sich mit dem Rad auf den Weg. Die Fahrt durch die Lagune hinaus machte uns allen Spaß und bald schon war das Ziel erreicht. Es war schon ziemlich heiß, daher blieben einige im Gasthaus neben dem Parkplatz bei einem kühlen Getränk sitzen, während andere die doch fast 800m retour zur Basilika marschierten, während die Guides mit dem Einladen der Räder beschäftigt waren. Nebo brachte uns dann nach Tarvis, wo wir auf Barbara und die grüne Gruppe warteten. Anschließend ging es weiter nach Wien.                                                                                                                                                                                                                             

 

Gesamt:

Blau286 km1122 hm

 

Zusammenfassung:

Die Reise von den Alpen bis an die Adria ist eine der beliebtesten Radwege und sind daher auch sehr frequentiert. Man soltle daher rechtzeitig mit der Planung dieser Urlaubsreise beginnen und auch Buchen. Erlebnis- , Kuiltur- und Kulinarikfaktor garantiert!

 

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          (verfügbar bis  8.07.22)

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