Radsternfahrt Straß im Straßertal
Entlang des Wagrams in Weingebiet Straß im Straßertal
Reisebericht: Wilhelm Böhm
Termin: 14. September 2022
Das Handwerk des Fassbinders ist ein aussterbender Beruf. Die Firma Schmid betrieb das Gewerbe seit mehreren Generationen. Ende des vorigen Jahrhunderts wurde der Betrieb geschlossen und die Liegenschaft und sämtliche Maschinen der Gemeinde mit der Auflage geschenkt, dass das Betriebsgelände als Museum erhalt wird. So kann man heute in die Welt des Weines und der Fassbinderei Einblick erhalten.
Bei leichtem Regen starteten die Radlerinnen und Radler beim Leuchtturm auf der Donauinsel. Die Route führte Donau aufwärts, über das Wehr bis zur Rollfähre Tuttendörfl. Ungeplant wegen einer Totalsperre des Radweges übersetzten wir mit der Rollfähre nach Klosterneuburg, was eine interessante Variante war. Über das Stauwerk Greifenstein fuhren wir wieder ans nördliche Ufer zurück. Unsere Strecke blieb abwechslungsreich. Der Zusammenfluss von Schmieda und Göllersbach bildet bei Stockerau ein naturbelassenes Augebiet, das von der lokalen Bevölkerung gerne besucht wird.
Bei Hausleiten treffen wir auf den Wagram, eine urgeschichtlich Geländekante am niederösterreichischen Urmeer . Dieser etwa 40 Meter hohen Geländestufe folgend wir in westlicher Richtung. Leider haben viele Gasthäuser in den letzten Jahren ihre Pforten für immer geschlossen, sodass es nicht leicht ist eine Ort zum Mittagessen zu finden. Daher steuerten wir auf gut Glück das Landgasthaus Mann in Königsbrunn an und waren positiv überrascht vom guten Essen, vom raschen Service und den durchaus günstigen Preisen.
Gestärkt ging es hinauf auf den Wagram. Wir waren alle überrascht und das zurückschalten klappte nicht bei allen. Bei Robert krachte und grammelte es und die Schaltung war kaputt. Es war nichts zu machen. Wir mussten Robert sitzen lassen und am Rückweg mit dem Bus auflesen.
Die Aussicht über das Tullnerfeld war atemberaubend. Der Schornstein des Kraftwerkes Zwentendorf und die Berge des Alpenvorlandes waren gestochen scharf zu sehen. Wellig radelten wir den Weingärten entlang und erreichten rechtzeitig unser Ziel – das Fassbindermuseum in Weinbaugemeinde Straß.
Da noch ein wenig Zeit war, verkosteten wir ein Glas Grünen Veltliner vom Weingut Riegler aus Straß. Ein leichter, trockener Weißwein mit diesem Wein hat der "G´spritzte" das "gewisse Etwas". Danach führt uns die „Ilse“ durchs Museum. Am längsten haben wir uns im Naschgarten aufgehalten. Die Erklärungen waren bodenständig. Viele bäuerliche Ausdrücke haben wir nicht (mehr) verstanden. Das Museum selbst ist absolut sehenswert, doch erst die Führung machte es uns zugänglich und lebendig.
Unweit vom Museum befindet sich „DerBartl“. Ein moderner Betrieb der Hadersdorfer Bäckerei Bartl. Als Abschluss eines schönen und langen Tages ideal.
Facts:
Gruppe Blau | 78 Kilometer | 320 Höhenmeter |
Zusammenfassung: Eine bunte Mischung von Landschaften, gepaart mit Kultur und Kulinarik. Sehr lohnenswerte Route.
HOL DIR DIE FOTOS DER GRUPPE BLAU
verfügbar bis 19.09.22)