Naturjuwel Walsertal, Alptouren im Ländle

21mtb0620 Reisebericht
Termin: 20. bis 26. 06. 2021

 

Gemeinsam mit der Radgruppe „Tiroler Alpentäler“ reist die Mountainbike-Gruppe ins Große Walser Tal an. Josef empfängt die Gruppe beim Hotel Krone in Sonntag.

1. Tag: Rund ums Zafernhorn:
Nach herrlichem Frühstück, das keine Wünsche offen lässt, geht es auf der Faschinastraße von Sonntag über Fontanella zum Aufwärmen gleich mal richtig zur Sache. Bei der Stutztobel Galerie wartet schon Armin, ein lokaler Mountainbiker auf uns, welcher uns auf der heutigen Tour begleitet.  Nach kurzer Begrüßung geht es ab ins Gelände. Auf schmaler, steiler Almstraße kurbeln wir bei Prachtwetter durch prächtig blühende Wiesen hinauf zur Furkla auf ca. 1900 m. Von hier oben hat man ein tolles Panorama in die Bergwelt des Bregenzerwaldes, ins Lechquellengebirge und auf den Walserkamm. Armin kennt quasi jeden Gipfel und gibt bereitwillig Auskunft. Dann geht es in flotter Fahrt hinunter zur Zafernalp und auf kurzer Schiebestrecke weiter zur Kriegbodenalpe. Mit einem weiteren Downhill und einigen Gegenanstiegen erreichen wir das weitläufige Gebiet der drei Bödmenalpen. In der Ferne sehen wir Damüls mit seinem Schigebiet und am Horizont kann man den Furkapass erkennen, welcher das Laternsertal mit dem Bregenzerwald verbindet. Auf einem letzten Steilstück erreichen wir das Faschinajoch auf 1487 m. Bei einer netten Einkehr lassen wir das tolle Erlebnis bei Kaffee, Mehlspeisen und Kaiserschmarren noch mal Revue passieren ehe wir die Tour mit einem 10 km Sinkflug bei unserem Hotel in Sonntag beenden. Ein toller und sonniger Biketag, trotz eigentlich schlechterer Wetterprognose!
33 km, 1480 Hm

 

2.Tag: Rund um‘s Breithorn
Nach flotter Abfahrt zur Lutz, fahren wir auf dem Walserweg talauswärts bis Garsella, wo wir uns mit August, einem Biker aus Blons treffen, der uns auf unserer heutigen Tour begleiten wird. Nach kurzer Begrüßung geht es gleich mal auf einem kleinen Nebensträßchen und auf Wiesen-und Waldtrails gehörig zur Sache. Über Plazera und Marul gelangen wir durch das Lagutztal zur Alpe Laguz auf 1584 m. Die Fahrt durch das wildromantische Tal mit tollen Ausblicken ins Lechquellengebirge ist aussichts- u. abwechslungsreich. Bis zum Garmil Sattel auf 1841 m müssen wir noch 250 Hm auf bis zu 18% steiler Almstraße bewältigen. Der Aussichtsreiche Platz mit perfektem Panorama ist heute in dichten Nebel gehüllt und eisiger Wind lässt kein Abwarten auf bessere Sicht zu. Wir schlüpfen in unsere Jacken um schnell zur Breithornhütte abzufahren. Nach der Mittagsrast mit herrlichen Hüttenschmankerln geht’s gemeinsam zur Unterpartnom Alp und durch den Bickelwald zurück nach Sonntag zum Hotel.

Ein fantastischer Tag, obwohl der beste Aussichtsplatz am Garmil durch Nebel verhangen war.

33,0 km, 1300 Hm

3.Tag: Biketour Gassner-Alp und Plansott Alpe
Von unserem Hotel fahren wir zunächst hinunter nach Garsella, dann wieder aufwärts nach Blons und St. Gerold.

In St.Gerold biegen wir ins Gelände ab. Zuerst geht es noch auf Teerstraße steil bergauf, dann auf Naturstraße weiter aufwärts bis zur Gassner-Alp (1555 m). Nach kurzer Rast fahren wir auf holprigem Karrenweg weiter aufwärts ins Tobel und auf der anderen Talseite auf schlechtem Wanderweg teils schiebend weiter zur Plansott-Alpe. In flottem Sinkflug geht’s jetzt auf Schotterstraße talwärts, bis uns schließlich ein schöner Naturtrail über einen idyllischen Weiher zurück zur Talstraße und nach Blons bringt. Dort werden wir schon von Conny (meiner Schwägerin) zu einer phänomenalen Kässpätzlepartie erwartet. Die nächsten 2 Stunden verbringen wir bei köstlichem Essen und chillend im Garten bei Conny und August. Für die Rückfahrt nach Sonntag wählen wir diesmal den alten Walserweg.
Wieder ein rundum gelungener Tag mit unvergesslichen Erlebnissen und ganz besonderer Gastfreundschaft.
33,0 km, 1290 Hm

4. Tag: Alpe Sentum - Sankt Gerold:
Heute führt unsere Route von Sonntag auf der Faschinastraße, über Garsella bis kurz vor Blons, wo wir auf den Güterweg, aufwärts zur Parzelle Valentschina abbiegen. Das kleine Sträßchen bäumt sich gleich ordentlich vor uns auf und führt uns mit bis zu 14% Steigung zur Hüggenalpe. Hier erwartet uns schon Armin, der uns heute wieder begleitet. Mit prächtigen Ausblicken in die beeindruckende Bergwelt geht es jetzt weiter zur Alpe Sentum 1610 m. Kurz bevor wir unser Ziel erreichen fällt dichter Nebel ein, der die umliegenden Gipfel und Kämme vollständig verhüllt. Gleichzeitig frischt auch ein eisiger Wind auf, weshalb wir auf den geplanten Aufstieg zum markanten Gipfel der Löffelspitze (1962 m) verzichten. Bei der Sennerei können wir auf Käsebrot und Getränke zukehren. Dann folgt die Abfahrt über Hüggen und auf Trails hinunter nach Blons und weiter zur Propstei St. Gerold. Hier erwartet uns schon Pater Christoph zu einer Führung auf dem „Weg der Sinne und der Stille“.

Ein besonders entschleuningendes Erlebnis für uns alle! Bevor wir zur Rückfahrt zu unserem Hotel aufbrechen gibt es noch Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des Cafè – Restaurants in der Probstei.

Zum Abendessen kommen auch noch August und Conny, Armin und seine Gattin sowie Pater Christoph. Nach dem tollen Abendmenü bei angeregter Unterhaltung, erzählt uns Pater Christoph von seinem Leben auf und mit seinem Fahrrad und liest aus seinem Buch „Neuland unter den Sandalen“ über seine Rad-und Pilgerreise auf dem Jakobsweg, vom Kloster Einsiedeln nach Santiago di Compostella. Ein spannender und unterhaltsamer Abend nach einem erlebnisreichen Tag.

34 km, 1235 Hm

5.Tag: Alpe Überoberlut-Kessischlucht-Bad Rothenbrunnen

Wir starten mit einer flotten Abfahrt hinunter zur Lutz und schwenken dann in den Walserweg, dem wir flussaufwärts folgen. Karren- und Asphaltwege wechseln mit Wurzeltrails und kurzen grobschottrigen Abschnitten. Rechs von uns rauscht die Lutz, während es von der linken Seite aus „Bächlei“ und Quellen sprudelt und gurgelt. Bei der Abzweigung nach Buchboden besichtigen wir die Lutz-Schwefelquelle, eine der stärksten Schwefelquellen Österreichs, welche Besuchern ganzjährig als Tretbecken und Tauchbad zur Verfügung steht. Die Auffahrt auf dem Wiesenweg nach Buchboden geht mit 17% Steigung gehörig zur Sache. Beim Dorfbrunnen bei der Kirche füllen wir nochmals unsere Trinkflaschen, dann machen wir uns auf der steilen Alpstraße auf den Weg zur Oberüberlut-Alpe. Aufziehender Nebel taucht die Landschaft in eine mystische Stimmung. Dazwischen werden auch immer wieder die Gipfel der umliegenden Berge sichtbar. Immer höher schrauben wir uns die Bergflanke hinauf, bis wir im Nebel die Umrisse der Alphütten erkennen können. Die Einkehr in der gastfreundlichen Hütte bei der Sennerei ist nach der anstrengenden Auffahrt eine tolle Gelegenheit für eine köstliche Alpjause und interessierte können dem Senn beim Käsemachen zuschauen. Nach der Pause rollen wir wieder zurück nach Buchboden. Das Nachmittagsprogramm führt uns noch ins Metzgertobel zur „Kessischlucht“ wo sich die Lutz eine spektakuläre, 250 m lange, stufenförmige Schlucht mit spektakulären Felsenkesseln durch den Fels gegraben hat. Den Abschluss der heutigen Tour bildet ein Abstecher ins Gadental zum Bad Rothenbrunnen einem wunderschönen historischen Gast- und Kurhaus aus dem 19. Jh.in der Kernzone des Biosphärenparks. Bei Kaffee und Kuchen lassen wir das Erlebte nochmals Revue passieren. Wir besichtigen auch noch die Eisenquelle, die wegen des rotbraun gefärbten Wassers dem Ort seinen Namen gegeben hat. Dann rollen wir gemütlich nach Buchboden und auf dem Walserweg zurück zum Hotel.

Den Abschluss des heutigen Tages bildet nach dem Abendessen eine Weinverkostung in einem uralten, privaten Walserhaus in Oberblons, wo wir zuerst im liebevoll gestalteten Weinkeller und danach in der Stube herrliche österreichische Weiß- und Rotweine verkosten können. Mit guter Unterhaltung Spaß und mit etlichen Witzen, vorgetragen von Willi, Othmar (dem Hausherrn) und Toni, geht eine tolle und unvergessliche Tourenwoche bei Freunden, unterhaltsam zu Ende.

32 km, 1158 Hm

Fazit: Eine faszinierende und spektakuläre Tourenwoche in der beeindruckenden Bergwelt des Großen Walsertales, bei der auch langjährige einheimische Freunde für zusätzliche Abwechslung und zum unterhaltsamen Gelingen beigetragen haben.

Eine Woche so glaube ich, die allen Teilnehmern noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.

Bericht: Josef S.

 

Facts:

ReiseleiterKilometerHöhenmeter
Josef Schmitt  

 

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