Termin: 22.05. - 29.05.2024 Herbsttermin: 22.09. - 29.09.2024 (jetzt buchen!)
Blogbeitrag: Daniela Haertel
In der letzten Maiwoche begab sich eine fröhliche Runde von Elite Stammkunden nach Italien in die Gegend um Rimini. Ausgehend von Bellaria, einem ehemals kleinen Seefahrerdorf und heute entspannten Urlaubsort an der adriatischen Riviera, wurden zahlreiche wunderbare Ausflüge in die Umgebung gemacht.
Gleich am Tag nach der Ankunft ging es in Richtung Marken nach Fano, das durch seine hübsche Innenstadt und einige kulturelle Kleinode wie den Augustusbogen oder den Palazzo Malatestiano beeindruckt. Auch beim anschließenden Spaziergang durch Pesaro begleitete uns das kulturelle Erbe und die Bauwerke der berühmten Adelsfamilie Malatesta, die Anfang des 15. Jahrhunderts zu den Herrschern von Rimini wurden, ebenso wie jenes ihrer Nachfolger aus dem Haus Montefeltro. Beides Geschlechter, die herausragende Kriegsherren hervorgebrachten, wobei letztere eng mit dem Kirchenstaat verbunden waren und viele der besuchten Orte diesem nach der Eroberung überlassen haben. Ihnen begegneten wir in den folgenden Tagen immer wieder. In Pesaro lag zudem Musik in der Luft, wurde doch hier Rossini geboren, dem zu Ehren alljährlich Festspiele stattfinden. Und mit der Sfera Granda, einer goldenen Kugel, die an der Strandpromenade glänzt, hat der italienische Künstler Arnaldo Pomodoro in dieser Stadt auch der modernen Kunst ein Denkmal gesetzt.
Es folgte ein erholsamer Tag mit seligem „dolce far niente“ am Strand bei strahlendem Sonnenschein, der uns die ganze Woche über begleiten sollte.
Ausgeruht und voller Entdeckungsdrang ging es am nächsten Tag zu einer launigen Führung durch Rimini, wo uns auch Augustus und die römische Antike wieder begegneten. Majestätische Verteidigungsanlagen stehen hier Seite an Seite mit prächtigen Renaissance-Gebäuden und antiken Bauwerken. Ein Spaziergang durch das ehemalige Fischerviertel - früher eine unbeliebte und heute besonders gefragte Wohngegend – mit seinen kleinen bunten Häusern hat es uns besonders angetan. Die dortigen Hausmalereien sind Zeugen des ehemals harten Lebens oder zeigen Szenen aus Frederico Fellinis Werken, einem berühmten Sohn und Liebhaber dieser Stadt. Nach einem abschließenden Besuch des Wochen-, Obst- und Fischmarktes ging es zurück nach Bellaria in unser Hotel, direkt am Strand gelegen, wo wir wie jeden Tag nicht nur herzlichst empfangen, sondern auch mit viel Liebe von der Gastgeberfamilie verwöhnt wurden.
Der Besuch von Ravenna und seinen großartigen Kunstwerken mit ihren byzantinischen und ostgotischen Mosaiken war sicher der Höhepunkt dieser sehr italienischen Reise: Nach der Basilica di San Vitale, die 548 n.C. geweiht wurde und zu den wichtigsten frühchristlichen Monumenten in Italien zählt, stand das Mausoleum der Galla Placidia, Schwester von Honorius, das Battistero degli Ortodossi (o Neoniani), das älteste Bauwerk der Stadt aus dem 5. Jahrhundert und die von Theoderich im 6. Jahrhundert erbaute Basilica Sant’Apollinare Nuovo und dessen Grabmal auf dem Programm. Natürlich war auch Dante, der aus Ravenna stammt, ein Teil des Tages gewidmet. Nach einer köstlichen Mittagspause ging es weiter zu Sant’Apollinare in Classe, einem wunderbaren Beispiel der Architektur am Übergang von der Spätantike zur Vorromanik. Das Apsismosaik zeigt die Verklärung. Die vielen dort abgebildeten Lämmer - Darstellungen der Apostel und Gläubigen - waren in den ursprünglichen Skizzen noch Pfaue.
Nach einem weiteren strahlend schönen Badetag ging der letzte Ausflug in den pittoresken mittelalterlichen Ort Santarcangelo di Romagna, wo wir unter anderem in das Kunsthandwerk der Stoffdruckerei mit ihren rostroten Mustern eingeweiht wurden und die Mangel aus 1633, die noch heute zum Glätten der Stoffe benutzt wird, besichtigen konnten. Danach folgte zur Freude einiger Damen auch ein wenig Bummeln und Shoppen.
Den krönenden Abschluss unserer Reise bildete das Überschreiten des Rubicons in Savignano del Rubicone, wo jeder den geschichtsträchtigen Worten Cäsars „Die Würfel sind gefallen“ gedachte. Gefolgt von einer hinreißenden Vorführung des romagnolischen Volkstanzes Liscio, eine italienische Mischung aus Walzer, Mazurka und Polka, die unter Secondo Casadei Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit erlebte. Besonders erinnerungswert war die Begegnung mit seiner Tochter und ihrer Familie, die uns von diesem liebenswerten und berühmten Mann mit einem Herzen voller Musik erzählte. Das von ihm komponierte „Romagna mia“ gilt heute als die Hymne der Emilia-Romagna.
Ein kurzer Regenguss erleichterte am nächsten Morgen den Abschied aus dem schönen Bellaria. Mit etwas Wehmut und viel romagnolischer Lebensfreude und Liebe (die beiden wesentlichsten Dinge für die lokale Bevölkerung) traten alle die Heimfahrt an.
Ein besonderes Lob gilt übrigens Albin, der uns mit viel Charme und noch mehr Sicherheit durch die Tage lenkte.