Termin: 15.06.2024
Blogbeitrag: Daniela Haertel
Auf unserer Wanderung zum Josersee konnte man sich gar nicht satt sehen an all den großartigen Ausblicken. Die schönsten Hochschwabmotive präsentierten sich beim kontinuierlich ansteigenden zweistündigen Aufstieg vom Alpengasthof Bodenbauer durch den Wald und über Wiesen und Almen, flankiert von einem blitzblauem Himmel und gekrönt von munteren Schäfchenwolken.
Im Josersee, ein lieblicher Flecken inmitten schroffer Umgebung spiegelten sich dann die hellen Felsen der Meßnerin und der strahlende Sonnenschein im tiefgrünen Seegrund um die Wette.
Nach einer launigen Rast ging es entlang der Forststraße oberhalb der Heinzleralm und zuletzt über den sanft abfallenden Häuslalmweg zurück in Tal. Nunmehr waren es herannahende Gewitterwolken, die die auf uns herabschauenden Gipfel fast grimmig wirken ließen. Aber das Wetter war uns wie immer hold und wir kehrten trocken und guter Laune zum Bodenbauer zurück.
Die Suche nach dem Frauenschuh führte uns danach in die Karlschütt am Fuße des Karlhochkogels, wo sich über Jahrtausende hinweg durch die natürliche Erosion des Berges ein großer Schotterkegel gebildet hatte. Nach jahrzehntelangem Schotterabbau wurde das Gebiet 1985 unter Naturschutz gestellt. Der Frauenschuh hat hier sein größtes Vorkommen in der Steiermark. Leider waren wir zu spät und konnten trotz äusserst motivierter Suche keinen einzigen mehr finden. Entschädigt wurden wir jedoch durch Hunderte von Wacholderbäumen, von denen zahlreiche über 200 Jahre alt und sonst nur in Anatolien oder im Mittelmeerraum zu finden sind sowie einigen der insgesamt 18 weiteren Orchideensorten, die dort blühen. Zum Artenreichtum des Karlschütt zählen zudem seltene Lilien-, Enzian- und Rosengewächse ebenso wie der Seidelbast und die Waldakelei.
Nach einem köstlichen späten Mittagessen im Garten des Gasthofs zum Hochschwab in Thörl ging es für die fröhliche Wanderrunde wieder nach Wien. Keine Minute zu spät übrigens, kaum schloss der Bus seine Tür, begann es zu regnen. Ein rundum gelungener Tag mit einer ausserordentlich schönen Wanderung waren sich die Gäste einig.