von Südtirol nach Venetien
Reisetermin: 23.06. - 28.06.2024
Reisebericht: Gerhard Jessenitschnig
1. Tag: von Neumarkt nach Trient (41 km/70 hm)
Um 7 Uhr in der Früh starteten 15 Trekkingbiker und 12 Mountainbiker von der Elite Garage Richtung Südtirol. Über Stockerau erreichten wir schnell die Westautobahn wo es zügig bis zum Deutschen Eck voranging. Ein Stau in unsere Richtung verzögerte dort unser schnelles Weiterkommen. Die Brennerautobahn passierten wir wieder in vollem Tempo und erreichten um 16.30 h unseren Startpunkt für die Radtour in Neumarkt. Obwohl das Wetter nicht sehr einladend war, entschlossen wir uns, die Tour durch zu führen. Die Mountainbiker fuhren mit dem Bus weiter in ihr Quartier. Kaum war der Bus losgefahren, begann es zu regnen. Die Regenbekleidung war schnell angezogen und schon ging es entlang der Etsch Richtung Süden. Eine Regenpause war allerdings nicht von langer Dauer und ca. 10 km vor unserem Ziel öffnete der Himmel alle Schleusen. Die sehr schöne Landschaft, die hohen Berge konnten wir nur eingeschränkt wahrnehmen. Tropfend nass erreichten wir gegen 19 h unser Hotel. Duschen war noch angesagt, danach ging es zum Abendessen. Trotz des unwirtlichen Wetters waren alle froh, diese Strecke mit dem Rad erlebt zu haben.
2. Tag: von Trient – Levico Therme (43 km/750 hm)
Der nächste Tag war wettertechnisch auch nicht sehr berauschend, aber zumindest kein Regen. Wir radelten in die Stadt, besichtigten die Kathedrale San Vigilio, wo gerade eine Messe stattfand, weiter ging es zum Hauptplatz mit dem prachtvollen Castello und dem schönen Neptunbrunnen. Wunderschöne mit Fresken bemalte Häuser säumten die Piazza del Duomo. Was uns jetzt erwartete, war eine mindestens 15 %ige gepflasterte, steile Auffahrt aus der Stadt, einige von uns hatten große Schwierigkeiten diese zu bewältigen. Gemeinsam haben wir diese Herausforderung geschafft. Den Torre Aquila konnten wir leider nicht besichtigen, da der Radweg in diesem Bereich gesperrt war. So radelten wir weiter auf der herrlichen Landstraße, der Via Claudia Augusta, in den Bergen hoch oben mit Blick ins Tal. Bald erreichten wir die Ausfahrt ins Fersental. Bis auf 2 Radler, die eine kleine Radreparatur im Ort vornehmen ließen, genossen alle anderen Radler die Auffahrt in dieses landschaftlich wunderschöne Tal. Bekannt ist dieses Tal durch den Erdbeeranbau, riesige Plantagen, die sich über ungefähr 1 km neben dem Weg entlang zogen. Die Ernte war gerade in vollem Gange, trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, von der süßen Frucht zu kosten. Auf der Weiterfahrt Richtung Hotel stoppten wir noch in Pergine Valsugano am Hauptplatz in einem kleinen Kaffee um uns zu stärken.
Die Weiterfahrt führte uns auf schönen Radwegen entlang des Lago di Caldonazzo, des Lago di Levico zu unserem sehr schönen, neu restaurierten Hotel Cristallo.
3. Tag: von Levico Therme nach Bassano del Grappa (24 km/100 hm)
Zufällig erfuhren wir nach dem Frühstück durch einen Radtouristen, dass die Tour, die wir heute fahren wollten, durch einen Erdrutsch in den ersten 35 km gesperrt war. Da es auch regnete und mit dieser Information, entschlossen wir uns die erste Etappe mit dem Bus zurück zu legen und erst nach diesem Erdrutsch unsere Tour zu starten. Es war sehr schade, dass wir diesen schönen Teil durch das Valsugana entlang der Brenta nicht fahren konnten, die Natur spielte nicht mit. Mit dem Bus erreichten wir auf der Schnellstraße eine günstige Ausstiegsstelle. Ein Lokal bot uns gleich Unterschlupf, denn der Regen setzte wieder ein. Es dauerte nur kurz, bis wir unsere Tour endlich starten konnten. Stark verkürzt, aber immer noch auf einer wunderschönen Strecke, durchquerten wir malerische, typische, italienische Dörfer. Kurze Zeit später erreichten wir unser heutiges Ziel: Bassano del Grappa, wo uns gleich bei der Einfahrt die berühmte Brücke „Ponte degli Alpini“ zu einem längeren Fotostopp animierte. Diese alte Holzbrücke aus der Renaissance überspannt die Brenta und wurde nach den Plänen von Andrea Palladio erbaut, oftmals zerstört und immer wieder nach dessen Vorbild aufgebaut. Wir radelten über die Brücke, durch die schöne Altstadt zum historischen Hauptplatz mit Dom. Wir verweilten bei einem Kaffee und ließen die Atmosphäre auf uns wirken. Von dort war es nicht mehr weit zu unserem Hotel. Zeit für eine kurze Erfrischungsdusche war noch möglich, danach ging es in die Innenstadt zum Grappamuseum, wo eine Führung und Verkostung für uns vorgesehen war. Wir hatten völlig übersehen, dass sich der Himmel verdunkelte und am Rückweg ins Hotel überraschte uns ein heftiges Gewitter mit Wolkenbruch. Das Abendessen wurde für uns in einem Hotel in der Nähe serviert, wir mussten daher zwischen Regenpausen nochmals das Haus verlassen und hatten Mühe wieder eine Regenpause zu erwischen um in unser Hotel trocken zurück zu kommen.
4. Tag: von Bassano del Grappe nach Valdobbiadene (42 km/470 hm)
Im Zickzackkurs verließen wir Bassano del Grappa und radelten entlang des Monte Grappa bis zu unserem ersten Fotostopp, der Villa Maser/Barbaro, die Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Sie befindet sich in Privatbesitz und kann zu bestimmten Öffnungszeiten besichtigt werden. Weiter ging es ziemlich bergauf zur historischen Stadt Asolo, die auf einer Bergkuppe thront. Ein paar Meter zu Fuß zur alten Burg eröffneten uns einen herrlichen Ausblick über die Stadt und ins Tal. Bei einem Kaffee am Hauptplatz genossen wir die Stimmung in dieser sehenswerten Stadt. Die Weiterfahrt war eine Augenweide, bergauf, bergab mitten in den Weinbergen radelten wir bis hinunter ins Tal nach Valdobbiadene. Wir hatten noch genügend Zeit zur Verfügung bis zum Einchecken, daher rasteten wir noch in einem Lokal am schönen Hauptplatz. Das Hotel Diana war ziemlich zentral gelegen, nur mehr 200 m hatten wir zu bewältigen. Wir bezogen die Zimmer und hatten noch Zeit für einen kleinen Umtrunk im schönen Garten des Hotels, bevor wir um 15.30 h mit dem Bus zur Proseccoverkostung fuhren. Eine Mitarbeiterin des Unternehmens Tenuta Torre Zecchei erzählte uns in deutscher Sprache die Geschichte des Unternehmens und über die Herstellung des Proseccos. 3 Sorten Prosecco wurden uns zu Käse, Salami und Brot zur Verkostung angeboten. Vielen von uns hat der Prosecco so gut geschmeckt, dass sie etliche Kartons einkauften. Zurück im Hotel genossen wir das Ambiente bei einem guten Abendessen. Heute sind wir ausnahmsweise trocken geblieben, obwohl sich am Himmel schwarze Wolken zeigten.
5. Tag: von Valdobbiadene nach Treviso (68 km/300 hm)
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir die Tour raus aus der Stadt auf die legendäre Prosecco-Weinstraße. Die Fahrt durch die Weingärten eröffnete einen herrlichen Ausblick ins Tal und war sehr beeindruckend, mehrere Fotostopps waren daher ein unbedingtes Muss. Eine schottrige, steile Passage zwang uns, die Räder ein kurzes Stück bergab zu schieben und dabei konnten wir den idyllischen Ort Santo Stefano über uns genauer betrachten. Es blieb uns nicht erspart, eine kurze Strecke über eine stark befahrene Bundesstraße zurück zu legen. Danach überquerten wir über eine historische Brücke die Piave und radelten dieser ein Stück entlang. Bei einer Kaffeepause tankten wir wieder Energie und fuhren weiter auf einem schönen Radweg und auf Nebenstraßen in die Stadt Treviso. Durch das alte, historische Stadttor erreichten wir bald den Hauptplatz, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Gestärkt erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Rad. Wir besichtigten den Domplatz mit seiner beeindruckenden Kathedrale, dem Baptisterium und die Piazza deiSignori. Bei einer Entdeckungsfahrt weiter durch die Stadt fanden wir die malerischen Kanäle, die sich ähnlich wie in Venedig durch Treviso ziehen. Mit den vielen schönen Eindrücken fuhren wir ins Ala Hotel, wo wir unser letztes Abendessen hatten.
6. Tag: von Treviso nach Oderzo (53 km/40 hm)
Raus aus der Stadt geht es zuerst kurz auf der Hauptstraße und danach gleich zur Sile. Hier erstreckte sich ein wunderschöner Radweg entlang der Sile durch einen Naturpark. Über Holzstege und Brücken radelten wir durch die naturbelassene Aulandschaft. Der ursprüngliche Track hätte uns über eine Fähre ans andere Ufer bringen sollen, diese war aber nicht in Betrieb. So konnten wir noch viele Kilometer die landschaftliche Schönheit entlang des Flusses genießen. Wir verließen nach ca. 20 km die Sile und erreichten die Bundesstraße mit der Brücke, die uns statt der Fähre über die Piave führte. Weiter ging es über Felder und Gärten durch die Ebene der Piave bis nach Oderzo. Pünktlich um 12 Uhr trafen wir uns wie vereinbart mit der Mountainbike-Gruppe in einer Pizzeria zur Mittagspause. Wir hatten uns gegenseitig viel zu erzählen und stärkten uns für die Heimreise nach Wien. Um 13.30 Uhr waren alle Räder verladen und wir konnten die Abfahrt nach Wien antreten. Über Bundesstraßen erreichten wir die Autobahn von Venedig über Udine und das Kanaltal zurück nach Österreich. Mit der vorgeschriebenen Fahrtzeit für den Busfahrer schafften wir es noch bis Griffen zur Raststation Mochoritsch. Die vorgeschriebene Lenkerpause einhaltend ging es dann weiter bis Wr. Neustadt, wo ein Fahrerwechsel stattfand. Um ca. 22 Uhr trafen wir in der Elite Garage müde und zufrieden ein.
Es war eine wunderschöne Reise mit täglich vielen Highlights und Eindrücken. Diese Gegend ist unbedingt eine weitere Elite Reise wert.
Gruppen | Kilometer | Höhenmeter |
Gerhard Jessenitschnig | 271 km | 1730 hm |
Gerhard Hahnenkamp | 270 km | 1730 hm |
Link zur Download Galerie 24ert0623 Valsugana
(Passwort geschützt - gültig bis 31.08.2024)