Reisetermin: 12. - 17. April 2025
Reisebericht: Gerhard Grob
1.Tag: Cessalto - Caorle (30 km)
Die Anreise von Wien über Villach und das Kanaltal zum Tagesstart verlief bis auf eine Schwerfahrzeugkontrolle der Polizei, die uns etwas Zeit kostete, problemlos. Trotzdem bemerkten wir, dass wir um 15:00 nicht, wie planmäßig vorgesehen in Motta di Livenza eintreffen würden. Nach Rücksprache mit Giovanni, unserer einheimischen Verstärkung, beschlossen wir, den Start nach Cessalto zu verlegen, was uns sowohl Bus- wie auch Fahrradkilometer ersparte.
Um 16:00 bestiegen 38 Radfahrer ihre Bikes und folgten Giovanni entlang des kleinen Flusses Livenza. Er ist 112km lang und entspringt in einigen Karsthöhlen am Fuß des Monte Cavallo. Bald nach dem Start kamen wir an der venezianischen Villa Zeno vorbei. Sie wurde ca.1550 vom berühmten Architekten Andrea Palladio erbaut. Sie gehört zum Weltkulturerbe, ist aber stark renovierungsbedürftig. Wir schlängelten uns weiter entlang dem Fluss bis zu unserem komfortablen Hotel Garden Sea in Caorle.
Wir wurden freundlich mit Begrüßungscocktail, “Prosecco” Buffet mit „stuzzichini“ (Appetithäppchen)
begrüßt. Das Abendessen nahmen wir im Gourmet Restaurant des Hotels ein.
2.Tag: „Litoranea Veneta”: Antike Wasserstraße - Jesolo (66km)
Bei leichtem Regen starteten wir trotzdem vollzählig unsere heutige Etappe! Zum Glück war das Wetterglück doch noch auf unserer Seite und der Regen hörte nach einer knappen Stunde auf, so dass wir die Tour entlang der Flussroute, die einst Caorle, Grado, Triest und Venedig miteinander verband, genießen konnten. In Jesolo Stadt kehrten wir kurz ein und behoben den Platten auf einem unserer Räder. Die Route verlief auf Radwegen bzw. auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Ab Jesolo Stadt fuhren wir ein paar Kilometer unbefestigt neben einem Kanal, bevor wir den Lido von Jesolo erreichten, wo wir unsere Mittagspause in einer guten Pizzeria machten, in der Giovanni für uns vorreserviert hatte. Wir überqueren dabei unter anderem auch den Piave. Eine kurze Rast machten wir auch noch in der Laguna Mort, deren Entstehung uns Giovanni erörterte. Wieder zurück in Caorle machte ein Teil der Gruppe noch einen Spaziergang im Zentrum der Stadt.
3.Tag: Lagunengebiet „Vallevecchia“ Bibione : Allen Wettervorhersagen zum Trotz,konnten wir nach dem reichhaltigen Frühstück unsere geplante Tour durch die Lagune von Caorle bis nach Bibione starten! Die Route erschloss den ganzen Reichtum der einzigartigen, Lagunenlandschaft. Es ist eine 900 Hektar große Insel, die auf allen vier Seiten von Meer-, Lagunen- und Flusswasser umgeben ist. Im Brackwasser werden neben vielen Fischarten auch die berühmten Aale gefischt. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich, sowohl vom Wetter, das außer Sonne alles zu bieten hatte, als auch vom Bodenbelag - teilweise asphaltierte Nebenstraßen, aber in der Lagune auch herausfordernder auf Schotter oder Grasnarben immer in Wassernähe. Bei leichtem Regen, kamen wir in Bibione an und Giovanni führte uns in ein Ferienlager zum Mittagessen in Buffetform. Da die ursprünglich geplante Bootsfahrt retour nach Caorle wegen technischer Probleme leider ausfallen musste, holte uns Rudi mit dem Elite Radbus ab und brachte uns in gewohnt ruhiger Fahrt in unser Hotel, wo viele den Wellnessbereich genossen. Es war ein toller dritter Radtag!
4.Tag: Ein Sprung in die Geschichte: Caorle – Mühlenroute-Portogruaro
Starkregen und noch dazu Windböen waren selbst für unsere hartgesottenen Elite-Biker zu mühsam und auch zu gefährlich. Daher beschlossen wir, das Tagesprogramm mit dem Bus zu absolvieren. Als erstes erreichten wir Concordia, das historisch mit Caorle und Portogruaro durch den Fluss Lemene stark verbunden war. Wir besuchten die Kathedrale St.Stefano mit schönen Fresken aus dem 15.Jhnd. und auch die Taufkapelle (Baptisterium). Neben und teils unter der Kathedrale befinden sich Ausgrabungen aus römischer Zeit, die wir auch kurz besichtigten. Die von einer Ringstraße umschlossene Altstadt von Portogruaro war unser nächstes Ziel. Der schiefe Glockenturm des Doms und die alten Mühlen im Zentrum der Stadt sind sehenswert. Der Campanile neigt sich jährlich um 2,67mm. Nach einer Café-Pause brachte uns Rudi dann mit dem Bus in die schöne Pizzeria Al Tajer zum Mittagessen. Anschließend besuchten wir gleich gegenüber eine der letzten kleinen Fahrradmanufakturen, wo Räder noch von Hand gefertigt werden. Von da aus brachte uns der Bus zum Weingut La Frassina, dem letzten Punkt unserer Besichtigungstour. Die Dame des Hauses erklärte uns die Entwicklung des Betriebs von der Trockenlegung der Sumpflandschaft, bis zu den verschiedenen Produkten, die heute hier angebaut werden, unter anderem natürlich auch ihren ganzen Stolz, den Weinbau! Die Weine konnten wir dann auch verkosten und zwischendurch wurde auch ein Snack serviert.
Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit, Wein zu kaufen, bevor Rudi uns wieder nach Caorle ins Hotel brachte.
5.Tag: Lignano-Torviscosa (56 km)
Mit dem Bus fuhren wir in der Früh nach Lignano zur Mündung des Tagliamento, die im ruhigen Ortsteil Riviera liegt. Dem 170km langen Fluss mit dem breiten Schotterflussbett, der u.a. die Fella aufnimmt, folgten wir bis nach Gorgo und weiter durch kleine Ortschaften ins historische Fischerdorf Marano Lagunare. Nach einer Besichtigungsrunde mit einem Halt am kleinen, aber wunderschönen Hauptplatz machten wir hier auch unsere Mittagspause mit Spaghetti Frutti de Mare und Fisch. Wir überquerten dann noch zahlreiche Flüsse, bis wir nach Torviscosa kamen, einem Musterbeispiel der industriellen Architektur des frühen letzten Jahrhunderts. Giovanni konnte uns einiges dazu erzählen, bevor wir beim Aussichtsturm, der leider derzeit gesperrt ist, die Räder für die Heimfahrt nach Caorle verluden.
Es war ein toller, trockener und auch von der Temperatur her, angenehmer Radtag, an dem wir alle viel Spaß hatten.
6.Tag: Strassoldo - Udine (34 km)
Am heutigen Abreisetag frühstückten wir etwas früher und verluden dann die Koffer. Ein Stück Radfahren stand noch am Programm, also brachte uns Rudi nach Strassoldo, wo wir Giovanni trafen. Wir fuhren mit ihm eine kleine Runde durch den Ort, besichtigten mit ihm kurz das Schloss des Dorfes, das zu einem der schönsten Italiens gewählt wurde. Dann machten wir uns auf den Weg nach Palmanova. Leichter Regen setzte in der Zwischenzeit ein. Über das Stadttor Porta Aquilea erreichten wir die sternförmige Stadt. Mit ihren 3 Toren und 9 Zacken wurde sie 2017 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Städte aufgenommen. Sie wurde am Ende des 16. Jahrhunderts als Planstadt angelegt, und ihr typischer sternförmiger Grundriss hat sich bis heute erhalten.
Wir drehten noch eine Runde auf der riesigen Piazza Grande, besuchten auch die schöne Kirche und genossen einen Espresso.
Leider mussten wir dann, auf Grund des immer stärker werdenden Regens, von einer Weiterfahrt absehen und unsere Tour beenden. Trotz der widrigen Wetterbedingungen hat es die Gruppe geschafft interessante 212km auf dem Rad zu absolvieren.
Gruppen | Kilometer | Höhenmeter | |
Gerhard Grob | 212 km | 343 hm | |
Gerhard Hahnenkamp | 212 km | 343 hm | |
Michele | 212 km | 343 hm |
Link zur Download Galerie 25ert0412 Caorle
(Passwort geschützt - gültig bis 30.06.2025)