Reisetermin: 05. - 09. Juni 2025
Reisebericht: Wilhelm Böhm
Unsere Radreise begann in der charmanten Geburtsstadt des Heiligen Nepomuk, Nepomuk, einem kleinen Ort südlich von Pilsen. Frühmorgens starteten wir auf einem gut ausgebauten, rennradtauglichen Radweg, der entlang der Uslava flussaufwärts führt. Die sanft gewellte Landschaft, das Zusammenspiel von Wäldern und Feldern, ließen uns die Vorfreude auf die kommenden Tage deutlich spüren.
Nach etwa 30 Kilometern erreichten wir Pilsen, die weltberühmte Biermetropole. Unser Stadtführer Margit begrüßte uns herzlich und führte uns durch die historische Altstadt. Wir bestaunten die beeindruckende Kathedrale St. Bartholomäus, den prachtvollen Platz mit seinen restaurierten Bürgerhäusern und die Brauerei, die das weltbekannte Pilsner Bier produziert. Das Flair vergangener Zeiten und die lebendige Atmosphäre machten den Besuch zu einem Highlight des Tages.
Abends genossen wir unser Abendessen im historischen Gasthaus „U Salzmannu“, das mit rustikalem Flair und regionalen Spezialitäten aufwartete. Der Tag endete entspannt und voller Eindrücke.
Der zweite Tag führte uns entlang der Radbusa, einem gut ausgebauten, gemütlichen Radweg, nordwärts durch die malerische Flächenlandschaft. Wir passierten die pittoresken Städte Dobrany, Stod und Holysov. Besonders das Kloster Chotesov, das derzeit einer liebevollen Renovierung unterzogen wird, faszinierte uns.
Leider wurde die Tagesetappe in Holysov abrupt beendet – ein plötzlich einsetzender Starkregen zwang uns zur Umkehr. Mit dem Begleitbus setzten wir unsere Reise nach Domažlice fort, das mit seinem großen Hauptplatz, den Arkadengängen und dem Aufstieg auf den Stadtturm besten Eindruck hinterließ. Bei einem Spaziergang durch die historische Stadt konnten wir die Atmosphäre vergangener Zeiten aufsaugen.
Vom Regen geschüttelt, war unser nächstes Ziel das erstklassige Orea Resort Horizont bei Železná Ruda. Das inmitten des Böhmerwaldes gelegene 4-Sterne-Luxushotel bietet viele Möglichkeiten für Aktivitäten – von Wellness bis zu Ausflügen in die Umgebung. Der Dauerregen machte Radfahren leider unmöglich, weshalb wir uns für Indoor-Alternativen entschieden. Wir besuchten das Silberberg-Bergwerk in Bodenmais, das mit seinen tiefen Stollen und der spannenden Geschichte fasziniert, sowie das Joska-Glasparadies, wo wir die kunstvollen Glaskunstwerke bewunderten.
Ein weiterer Regentag zwang uns, den geplanten Iron Curtain-Radweg zu streichen. Stattdessen brachte uns der Bus ins Museum Kaspersky Hori, das erst kürzlich renoviert wurde. Dort erlebten wir eine faszinierende Ausstellung mittelalterlicher Sakralkunst und historischer Gläser, die einen tiefen Einblick in die Handwerkskunst der Region bieten.
Der nächste Tag brachte uns an die wunderschöne Sumava. In Nova Peca wollten wir zum Schwarzenbergschen Schwemmkanal radeln – leider traf uns auch hier ein starker Regenguss. So blieb uns nur der Blick auf den Lipno-Stausee, den größten in der Region, und die Möglichkeit, in Oberplan ein Stück entlang des Sees zu radeln. Unser Ziel war der Geburtsort von Adalbert Stifter.
In Frymburg angekommen erwartete uns ein 4-Sterne-Wellnesshotel, das mit Sauna, Schwimmbad und kulinarischen Genüssen lockte. Das entspannte Ambiente tat nach dem Regentag wunderbar gut und bestärkte uns in der Erkenntnis: Es gibt immer eine Alternative, wenn das Wetter mal nicht mitspielt.
Der letzte Tag brach an und dieser zeigte sich von seiner schönsten Seite: Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien warm auf unsere Gesichter. Das Radfahren entlang des Lipno-Stausees und weiter nach Vyšší Brod mit dem berühmten Zisterzienserkloster, dessen Besichtigung uns tief beeindruckte, waren ein krönender Abschluss. Als Höhepunkt erwies sich auch die Burg Rozmberg an der Moldau – eine mittelalterliche Perle im Herzen der Region.
Den Abschluss unserer Radreise bildete Leopoldschlag im Mühlviertel, dort genossen wir typische Mühlviertler Köstlichkeiten im Gasthaus Preinfalk. Die Portionen waren groß, die Atmosphäre herzlich – typisch österreichisch und perfekt passend zum Ende unseres Abenteuers.
Große Zufriedenheit zog sich durch unsere Tage, trotz des unberechenbaren Wetters. Unser Programm war flexibel, und wir lernten, das Beste aus jeder Situation zu machen. Schlussendlich zeigte uns diese Tour: Wenn das Wetter mitspielt, ist die Landschaft grandios. Wenn nicht, bieten die Region und die Menschen stets Alternativen, die den Reisegeist lebendig halten. Und eines ist sicher: Das Wetter kann man nicht ändern – aber was man daraus macht sehr wohl!
Gruppen | Kilometer | Höhenmeter |
Helmut Eggenfellner | 165 km | 1350 hm |
Wilhelm Böhm | 159 km | 1240 hm |
Link zur Download Galerie 25ert0605 Pilsen
(Passwort geschützt - gültig bis 30.08.2025)