Reisetermin: 01.06.2025
Blogbeitrag: Ulrike Huttar
Wir erreichten bei strahlendem Frühsommerwetter Lunz am See, wo wir gleich mit einer Führung durch das Amonhaus begannen. Beide Gruppen waren nicht nur von dem schön renovierten Renaissancebau, auf dessen Eingangstor man das Baujahr 1551 lesen konnte, beeindruckt, sondern auch von der kurzweiligen und lehrreichen Führung. Ein besonderes Highlight war die Rauchküche, in der man uns die Verwendung diverser Gerätschaften anschaulich erklärte, sowie auch die ursprüngliche Bedeutung so mancher heute noch geläufiger Redewendungen. Es war eine kleine Zeitreise in ein anderes Jahrhundert.
Nach dem Mittagessen sind wir die spektakuläre Schlucht des Mendlingtals entlang gewandert und konnten die Baumstämme beim Holzdriften von der Einbringung bis zur Säge verfolgen. Es muss schon eine unglaubliche Plage gewesen sein, die vielen für die Befeuerung der Hammer- und Walzwerke benötigten Holzstämme durch das Wasser zu den Köhlern zu lotsen. So verfingen sich die 17 Stämme bei der Demonstration immer wieder in den Kurven und mussten manuell vom 12 Grad kalten Wasser aus weitergestoßen werden.
Entlang des Weges erfreuten wir uns nicht nur am Tosen des kühlen Wasserlaufes, dem satten Grün der Vegetation und den imposanten Felsen entlang der Schlucht, wir konnten auch eine Getreidemühle und eine Brettersäge im Betrieb besichtigen. Beeindruckend auch der Aufwand, der für die Errichtung der Wege, Stege und Holzbrücken im Gelände und über dem Flußlauf offensichtlich notwendig war. Leider war der Rückweg zum Autobus doch recht steil und mühsam. Beim nächsten Ausflug dorthin wird man evt. den Weg in umgekehrter Richtung nehmen müssen, wenngleich aufgrund der Vorführung unsere Richtung sinnvoller war.
Am Rückweg machten wir noch einen kurzen Halt bei der Töpperbrücke bei Lunz, wo vier schwarze Figuren aus Eisenguss, die die Namenspatrone der Inudstriellenfamilie Töpper darstellen, sowie eine Madonna und ein Kruzifix das Brückengeländer säumen. In der Pfarrkirche von Lunz warfen wir noch einen kurzen Blick auf die berühmte ‚Madonna im goldenen Sessel‘ aus dem 15. Jahrhundert, die noch die Säbelstiche aus der Zeit der Türkenbelagerung aufweist. Mit einem kleinen Grüppchen machten wir uns dann noch kurz auf den Weg zum See, wo wir uns an einer Wiese mit blühenden Narzissen und Orchideen erfreuen konnten, während der Rest der Gruppe im Gasthof bei einer Jause pausierte.
Wir kehrten mit vielen Eindrücken nach Wien zurück, froh, dass wir das anschließende Gewitter trocken hinter uns lassen konnten.