Auf den Spuren der Wittelsbacher

Blogbeitrag: Daniela Haertel

Reisetermin: Do 26.06. - So 29.06.2025

Diese Woche traten wir eine Reise an, die uns nicht nur durch die wunderbare Stadt München, sondern zudem durch zauberhafte bayrische Parks und Landschaften, beeindruckende Architektur, Kunst und Kultur sowie Schlösser und Burgen und tief in die Geschichte eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter Bayerns eintauchen ließ – die Wittelsbacher.

1. Tag: Von Wien nach München – Prunk, Regen und ein kühles Bier

Unsere Reise startete frühmorgens in Wien mit dem Ziel München – der früheren Residenzstadt der Wittelsbacher. Nach dem Einchecken im schicken Motel One in Altstadtnähe, gleich beim Deutschen Museum, ging es direkt zur ersten geschichtsträchtigen Station: zur prächtigen Münchener Residenz. Was einst als bescheidene Wasserburg begann, wurde über Jahrhunderte zum prächtigen Stadtschloss ausgebaut – zum stolzen Wintersitz der Wittelsbacher. Besonders beeindruckt hat uns der Antiquarium-Saal, einer der größten Renaissancesäle nördlich der Alpen.

Nach dem Rundgang spazierten wir entlang des stillen Hofgartens, einem einst beliebten Rückzugsort der Herrscherfamilie, hinüber zum Marienplatz. Doch kaum angekommen, überraschte uns ein Sintflutartiger Wolkenbruch! Zuflucht fanden wir rasch m Pschorr-Bräu, wo sich der Tag bei Bier und deftigen bayrischen Genüssen wunderbar beschließen ließ. Am Heimweg waren alle Gewitterwolken verschwunden.

2. Tag: Schlosszauber & Altstadtflair in Landshut

Ein aufregender, informativer, aber auch fordernder Tag folgte! Unser Vormittag begann mit einer großartigen Führung durch das herrschaftliche Schloss Nymphenburg, einst die barocke Sommerresidenz der Wittelsbacher. Eine harmonische Komposition aus Architektur, Parklandschaften, Wasserkanälen und kunstvoll gestalteten Parkburgen – allen voran die Amalienburg, ein Rokokotraum in Pastell und Silber.

Danach ging es weiter nach Landshut, einer Perle mittelalterlicher Stadtkunst. Dort erklommen wir die imposante Burg Trausnitz, Stammsitz der Wittelsbacher, und früher Dreh- und Angelpunkt ihrer Macht. Die prächtige Aussicht über Stadt war die Mühe wert. Nach einem humorvoll-informativen Spaziergang durch die Altstadt mit ihren farbenfrohen Giebelhäusern kehrten wir zur Burg zurück, wo ein echtes Ritterfest auf uns wartete: Der „Einzug der polnischen Gesandtschaft“, ein Teil der alle vier Jahre zelebrierten „Landshuter Hochzeit 1475“ – einem Historienfest, das 2027 mit Tausenden Statisten wieder die Stadt verzaubern wird.

3. Tag: Zwischen Barockpracht und moderner Lebensfreude

Der dritte Tag stand im Zeichen der Entspannung – zumindest am Vormittag. Wir besuchten die weitläufige Schlossanlage Schleißheim, ein Ensemble aus drei Schlössern, das sich wie ein barockes Band durch die Landschaft zieht. Besonders das Neue Schloss Schleißheim mit seinem eindrucksvollen Garten und der bedeutenden Gemäldegalerie ließ uns in die Kunstwelt des 17. und 18. Jahrhunderts eintauchen.

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe. Einige nutzten die Zeit für einen weiteren Spaziergang durch den Park von Nymphenburg und seine versteckten Kleinode: die Badenburg mit ihrem Schwimmbecken, die verwunschene Magdalenenklause oder die fernöstlich anmutende Pagodenburg. Andere besuchten das moderne Lenbachhaus, Heimat der Blauen Reiter, während manche die heiße Innenstadt erkundeten – heiß auch wegen der bunten und fröhlichen Christopher Street Day Parade, dem Münchner Pendant zur Wiener Pride. Welch lebendiger Kontrast zur Geschichte!

4. Tag: Abschied mit Alpenpanorama – Ettal & Attersee

Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen, aber nicht ohne einen weiteren geschichtlichen Höhepunkt: das mächtige Benediktinerkloster Ettal, gegründet 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayern, einem der zahlreichen bedeutendsten Wittelsbacher, die wir auf unserer Reise kennenlernen durften. Die barocke Basilika mit ihrer opulenten Kuppel und der duftende Klosterladen begeisterten uns ebenso wie die anschließende Likörverkostung - ein wahrlich köstlicher Abschluss!

Die Rückfahrt nach Wien führte uns noch über ein kleines kulinarisches Paradies: die Zwinz Stuben mit Panoramablick auf den blitzblauen Attersee. Direkt daneben: Schloss Kammer, das einst sogar Gustav Klimt in seinen Bildern verewigte.

Fazit: Eine Reise durch Zeit, Kunst und Macht

Die Geschichte der Wittelsbacher, vom Herzogtum Schwaben bis zum bayerischen Königshaus, lebt in Bayern bis heute weiter – in den Residenzen, Orten und Städten, die sie prägten. Unsere Reise war nicht nur ein historischer Streifzug, sondern auch ein Erlebnis für alle Sinne. Wer die Seele Bayerns verstehen will, kommt an den Wittelsbachern nicht vorbei.

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