Im Rahmen der ersten "KDL-Kennst du das Land" Tagesfahrt des heurigen Jahres ging es ins niederösterreichische Lilienfeld, genauer zur Besichtigung des Stift Lilienfeld und nach Wilhelmsburg zur ehemaligen Produktionsstätte des "Lilien-Porzellan".
Termin: 13. April 2024
Blogbeitrag: Ulrike Huttar
Schon bei der Ankunft erfreuten wir uns am sonnigen Anblick der saftigen Wiesen und blühenden Bäume, die im hügeligen Umfeld dem mächtigen Stiftsgebäude in Lilienfeld einen malerischen Rahmen verliehen. In der anschließenden Stifsführung konnten wir die Höhepunkte des Gebäudes, wie zB das mittelalterliche Cellarium, den Kreuzgang, das Brunnenhaus und die Bibliothek bewundern. Besonders beeindruckend war die kurzweilige Führung, die unser Interesse durch humorvolle Anektoten geschickt zu wecken verstand. So wurde auch über das asketische Klosterleben eindrucksvoll berichtet – war es doch manchmal im Refektorium so kalt, dass das Essen angefroren ist. Nicht vorstellbar, wie es im Winter gewesen sein musste so ganz ohne Fensterglas und Heizung, wenn es trotz des milden Frühlingswetters jetzt doch noch recht frisch in den Räumlichkeiten war.
Besonderes Augenmerk verdient die Stiftsbibliothek, die übrigens großteils von den Mönchen selbst kunstfertig ausgestaltet wurde. Hier befindet sich eine wertvolle Seltenheit - eine winzige Bibel, die nur ca. 5mm groß ist und die mein Daumennagel verdecken könnte. Eine russische Bibel wiederum soll dem Vernehmen nach dem Stift nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer bevorzugten Behandlung und Erhaltung vieler Kunstschätze verholfen haben. Besonders beeindruckt hat mich auch die Fertigkeit, mit der die immer wieder auftauchenden komplexen Gewölbekonstruktionen - ganz besonders verwoben auch jene hinter dem Altar des Stiftskirche - errichtet wurden.
Im Anschluss spazierten wir an einigen Fischteichen, in denen sich die Forellen zahlreich tummelten, vorbei und konnten von einer leichten Anhöhe aus auf Ort und Kirche blicken, bevor wir die Traisen überquerten und zum Stift zurück gingen.
Nach dem Mitagessen in der Stiftstaverne stand ein Besuch bei der ehemaligen Lilienprozellanfabrik in Wilhelmsburg auf dem Programm. Wer kennt es nicht aus früheren Tagen – das Kaffeeservice Daisy mit seinen verschiedenfarbigen Tassen in Pastelltönen? Im liebevoll ausgestatteten Museum erfuhren wir vom Werdegang und Wirken dieser ehemals erfolgreichen Produktionsstätte, wo ca. 1000 Personen Anstellung fanden . Nach der Führung vom Direktor, Herrn Schönleitner, die sein hohes persönliches Engagement zur Rettung der Anlage erkennen ließ, wurde uns eine Jause in der ehemaligen Werkskantine serviert, bevor wir noch rasch vor der Heimfahrt den Museumsladen fast leer kauften – wollte doch jeder so eine Tasse aus Großmutters Zeiten mit nach Hause bringen.....