Kulturausflug Stift Altenburg und Maria Dreieichen

 

Termin: Do 16. Mai 2024

Blogbeitrag: Mag. Ulrike Huttar


Man weiß wirklich nicht, wo man beginnen soll, denn das Bauwerk von Stift Altenburg strotzt voller Höhepunkte – seien es die Überreste des mittelalterlichen Klosterkomplexes, der Jahrhunderte lang unter dem Barockbau versteckt war und dessen Fundamente aus dem frühen 12.Jhdt. wieder freigelegt wurden, der romanische Kreuzgang aus dem 13. Jhdt., oder die berühmten Fresken Paul Trogers.  
Ein ganz besonderes Highlight ist freilich die Stiftskirche mit diesen Fresken und der mächtigen Orgel, deren Tonfülle uns der Leiter der Altenburger Sängerknaben, Hr. Mag. Wadsack bei einem kleinen Konzert erleben ließ.


Besonders eindrucksvoll präsentiert sich auch die groteske Krypta, die eher als Ort der Besinnung auf die Vergänglichkeit des Lebens (Memento mori) zu sehen ist, jedoch nicht als Gruft für die Äbte des Klosters.  Hier haben die Schüler Paul Trogers ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und ein farbenfrohes Ensemble zu einem ernsten Thema geschaffen.  Recht nachdenklich hat uns auch Trogers Fresko der Kaiserstiege gemacht – geht es doch um den Bund von Religion und Wissenschaft, die beide geeignete Wege zur Wahrheitsfindung sein sollen.  Wir begegnen dem Künstler natürlich noch an mehreren Orten des Benediktinerklosters, auch in den Kuppeln der Bibliothek, wo die göttliche Weisheit, die Jurisprudenz, Medizin und Philosophie dargestellt sind.


In der lange Zeit nicht zugängigen Sala terrena im ehemaligen Schüttkasten bestaunten wir phantasievolle, fröhliche und flächendeckende Wandgemälde, die rustikal und exotisch gleichzeitig auf uns wirkten, ganz abzusehen von den frechen Zwergenstatuen.  


Sehr anschaulich präsentiert sich auch die Bildersammlung österreichischer und süddeutscher Barockmaler, die dem Stift von einem österreichischen Sammlerehepaar zur Verfügung gestellt wurde.
Nach dem Mittagessen in der Stiftstaverne hatten wir noch eine Führung durch den Garten der Religionen, in dem - basierend auf dem 2. Vatikanischen Konzil - die großen Weltreligionen in Beziehung zu einander gebracht werden – mit dem Ziel, Einheit und Liebe unter den Völkern zu fördern.  Die Symbolik der Gartengestaltung hat doch die meisten von uns überrascht und berührt.


Der letzte Punkt war dann die Basilika Maria Dreieichen, wo wir noch hinter dem Altar einen Blick auf Teile der 3-stämmigen Eiche werfen konnten, an deren Stelle die Kirche errichtet wurde.     


Alles in allem war es ein eindrucksvolles Erlebnis, dessen Tiefgründigkeit und Fülle wirklich alle beeindruckt hat.  Mich persönlich hat das Kloster in seinen Bann gezogen, denn ich konnte die Intensität der Spiritualität an diesem Ort erspüren und ich werde auch sicher wieder hierher kommen – vielleicht, um das Gesehene zu vertiefen, ein Konzert zu hören – oder sei es nur, um im Garten der Religionen und in der Stille der umgrenzenden Wälder schweigend zu meditieren.

 

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