Termin: Sa 04. Mai 2024
Blogbeitrag: Daniela Haertel
Entlang des Veitsch Panoramaweges Brunnalm und zum Pilgerkreuz.
Entgegen der eher getrübten Wettervorhersage erwartete uns strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, als wir vom Gasthof Scheikl los wanderten. Geschmolzen war der Schnee am Weg, der noch eine Woche zuvor hier lag. Von der Brunnalm ging es stetig bergauf entlang des Panoramawegs mit herrlich weiter Aussicht ins Tal vorbei an Nass- und Trockenhölle zur Halterhütte, wo wir eine kurze Rast einlegten. Dort erfreuten uns ein paar lustig umherspringende Gemsen, die sich von uns nicht stören ließen. Gar nicht müde und flott stiegen wir über die nicht unsteile Lifttrasse wieder ab zum Bus.
Die Mittagspause beim Radwirt in der Veitsch verbrachten wir mit köstlichem Wildragout, Schweinsbraten mit Kraut und Knödel und wagenradgroßen Schnitzel. Alles für uns frisch gekocht von der Wirtin. Doch damit nicht genug. Stolz präsentierte sie uns ihre unter Denkmalschutz stehende Gaststätte. Es handelt sich dabei um das älteste Fertigteilhaus der Welt, das bereits auf der Weltausstellung 1873 als erstes zerlegbares Gebäude zum Kauf angeboten wurde. Graf Hardegg hatte es erworben und zerlegt mit Pferdefuhrwerken und der Semmeringbahn in die Veitsch transportieren und am heutigen Standort aufbauen lassen. Vieles von der Konstruktion und Inneneinrichtung ist noch nahezu identisch erhalten geblieben, u.a. die alte Wirtsstube, die wir besichtigen durften. Zunächst als Jagdhaus genützt, ist es seit 1936 ein Gasthaus. Prominente Besucher waren unter anderem Peter Rosegger und Skipionier Toni Schruf.
Mit vollem Bauch war dann der nachmittäglich kurze, aber doch recht steile Anstieg zum Pilgerkreuz an Veitscher Ölberg eine Herausforderung, so manche/r hat dabei seine Sünden abgebüßt. Die schöne Aussicht entschädigte jedoch für die Strapazen. Das am Kreuzungspunkt zweier Weitwanderwege gelegene mit 40 Metern weltgrößte Pilgerkreuz aus Holz versteht sich als Zeichen des Friedens und der Verständigung der Völker. Im begehbaren Inneren findet man in sieben Kammern, die von Ostr. Prof. Mag.Art Adolf und Heide Osterider gestaltete Schöpfungsgeschichte. Der Kreuzungspunkt wiederum ist als Meditations- und Andachtsraum gestaltet.
Die gute Laune der Wanderer konnte auch ein kurzer Regenschauer beim Abstieg nicht stören. Fröhlich und müde ging es mit dem Bus zurück nach Wien.
P.S. Beim letzten Foto in der Galerie handelt es sich um ein Gemsen-Suchbild.