Biketouren auf dem Hochplateau der Sette Comuni
Reisetermin:
Reisebericht:
Bei unserer Ankunft im Relax Hotel Erika in Asiago, wurden wir schon von Luigi, einem Local-Biker und Kenner des Gebietes empfangen und herzlich begrüßt. Er begleitete uns auch die nächsten 4 Tage auf unseren Touren.
Nach einem feinen Abendessen konnten wir in der gemütlichen Hotelbar die Tour für den nächsten Tag besprechen und den Anreisetag gemütlich ausklingen lassen.
1. Tag: Forte Corbin, Mt. Cengio, Strada del Vecchio Trenino. 60 km, 1.241 Hm
Nach einem ausgezeichneten Frühstück wurden noch die Räder sorgfältig gecheckt und es konnte losgehen. Nach kurzer Fahrt durch den Ort gelangten wir auf die Trasse der alten Eisenbahn von Asiago. Über Wiesen und Waldpassagen ging es zuerst sanft abwärts bis Canove, dann sanft aufwärts bis Cesuna. Dabei mussten auch längere Tunnel passiert werden. Dann führte unsere Route über Wiesentrails auf den aussichtsreichen Monte Costo, der tolle Panoramablicke bietet. Weiter gings über Wege in hüfthohem Gras, zur italienischen Festung „Forte Corbin“. Die weitläufige Wehranlage aus dem 1. Weltkrieg, welche direkt auf einem Felssporn, mit Blick auf das Astico-Tal errichtet wurde, bietet atemberaubende Blicke auf das Tal und die umliegenden Berge. Der Rundgang ließ uns ahnen, wie es den Verteidigern damals wohl ergangen sein musste.
Dann ging es weiter zum nächsten Highlight, dem Monte Corbin. Hier konnten wir eine, direkt am senkrechten Abbruch des Berges, in die Felsen gehauene Verteidigungsstellung mit Tunneln Verbindungspfaden, Nischen und Verstecken besichtigen. Die ursprünglich zu kriegerischen Zwecken gebauten Wege bieten heute den Besuchern ein einzigartiges Panorama-und Gebirgserlebnis mit Adrenalinpotential.
Nach der Besichtigung kehrten wir zu einer gemütlichen Mittagspause im „Rifugio Al Granatiere“ ein.
Frisch gestärkt konnten wir nach kurzer Auffahrt eine 5 km lange aussichtsreiche Abfahrt auf schmalem Asphaltband genießen. Weiter gings auf der ehem. Trasse einer Eisenbahn, aufwärts und auf Almboden und durch Waldgebiet zur Bocchetta Paù, einem Aussichtspunkt am Südwestabbruch der Plateaus. Auf guter Naturstraße kehrten wir in flotter Fahrt, im weiten Bogen, zurück zu unserem Hotel.
2. Tag: Cima Ekar, Valle di Melago und Cave di Marmo "Rosso Asiago". 28 km, 613 Hm
Schon der Morgen begann anhaltend regnerisch. Nach einem reichhaltigen Frühstück trafen wir uns in der Hotelbar, um die Möglichkeiten für den Tag zu besprechen. Die Wetterberichte ließen uns hoffen, dass es ab dem späten Vormittag eine längere Regenpause geben könnte und genau so war es auch. Luigi kreierte rasch eine neue Tour, die es uns ermöglichte, die regenfreie Zeit optimal zu nutzen. Um 11:30 Uhr ging es los.
Zum Aufwärmen der Muskeln waren uns die ersten 7 relativ flachen Kilometer gerade recht. Dann folgte eine 3 km lange Auffahrt auf den 1.363 m hohen Cima Ekar. Auf dem Berg befinden sich mehrere Sternwarten der Universität von Padua. Auf schmalem Schotterband ging es weiter zu den Marmorminen von Asiago, wo roter Marmor (Marmo Rosso di Asiago) abgebaut wird. Über weitläufige Almgebiete und kleine Weiler ging es zurück nach Asiago. Vor dem Abendessen traf sich ein Großteil der Gruppe zum „Public Viewing“ in der Hotelbar, um das EM-Spiel Österreich-Polen anzuschauen, bei dem die Polen von unseren Jung’s mit 3:1 nach Hause geschickt wurden! Danach schmeckte uns das köstliche Abendessen umso besser.
3. Tag: Val di Nos, Monte Spill, "Città di Roccia“ und Melette. 41 km, 1.403 Hm
Diese Tour führte uns in die Berge nördlich von Asiago. Auf verkehrsarmer Straße rollten wir, sanft aufwärts, am Flugplatz vorbei, auf einen Ausläufer des Mt. Zebio zu. Über einen kleinen Rücken gelangten wir ins Val di Nos, einem malerischen Tal mit uraltem Baumbestand. Hinter dem Mt. Cimon zweigten wir in Richtung Campomulo ab. Nach kurzem Anstieg auf schwerem Schotter und Wurzelwegen, ging es auf guter Almstraße, in leichtem Auf und Ab, flott dahin. Um die Mittagszeit erreichten wir das Rifugio Malga Ronchetto, wo wir unsere Kohlehydratspeicher mit herrlicher, hausgemachter Pasta mit Waldpilzen, wieder auffüllen konnten. Dann ging es weiter zum Monte Spill. Zunächst noch gut 3 km flach, dann gute 5 km und 500 Hm auf grobem Schotter aufwärts zum höchsten Punkt des Tages, auf knapp 1800 m Höhe. Auf Grund eines herannahenden Gewitters und einfallendem dichten Nebel, haben wir uns dann schweren Herzens entschlossen, auf den Schwenk über die „Città di Roccia“ (die Stadt der Felsen) zu verzichten und die Rückfahrt auf verkürzter Strecke anzugehen. Noch einmal mussten wir ein kurzes Stück einen Hügel hinaufkurbeln, dann begann der lange Sinkflug hinunter zum Altopiano. In Gallio machten wir noch einen kurzen Stopp bei der Kirche, bevor wir sanft abwärts und glücklicherweise ohne nass zu werden, zurück zum Ausgangspunkt rollten.
4. Tag: Forte Interotto - Mt Ortigara (Bivio Italia) - Mt. Zingarella. 40 km, 1.341 Hm
Wir verließen Asiago bei Prachtwetter in Richtung Norden und schon nach kurzer Fahrt waren wir im Grünen. Kurz nach dem Ortsteil San Domenico ging es auf schmalem Feldweg schon bald steiler aufwärts. Weiter auf Asphalt und Naturstraße erreichten wir die italienische Kaserne „Forte Interotto“, welche aussichtsreich auf einem Plateau, hoch über Asiago, thront. Nach der Besichtigung des imposanten Bauwerkes ging es weiter, vorbei an einem Kriegsfriedhof, auf dem über 1.400, in den Kriegsjahren 1915 bis 1918 gefallene Österreicher begraben sind. Auf der von den Regenfällen und Unwettern der vergangenen Wochen ausgewaschenen Piste ging es weiter abwärts ins Valle di Galamarara und dann weiter in Richtung Mt. Ortigara. In beeindruckender Kulisse ging es aufwärts. Ab der Malga Galmarara wurde der Weg etwas steiler und der Untergrund grober. Das umliegende Gelände ist felsig und spektakulär, bis wir auf ca. 2.000 m Höhe, beim Bivio Italia, einen schönen Picknick-Platz für unsere Mittagspause, an der ehemaligen österreichisch-italienischen Grenze erreichten. Die anstrengende Auffahrt hatte alle Teilnehmer ziemlich mitgenommen und wir beschlossen, auf die geschichtsträchtige Wanderung am Gipfelplateau zu verzichten. Inzwischen waren auch wieder dunkle Wolken aufgezogen und so wir machten uns auf den Rückweg. Bei der Malga Galmarara führte unsere Route auf guter Schotterpiste durch spektakulär felsdurchsetztes Gelände weiter zum Mt. Zingarella. Bei der Abfahrt setzte Regen ein, weshalb der geplante Abstecher zum Mt. Zebio entfiel und wir auf direktem Wege nach Asiago zurückkehrten.
Zum Abschluss wurde Luigi, der eine perfekte Begleitung für uns war, in der Hotelbar von der Gruppe noch feierlich verabschiedet. Danach ging es ans verladen der Fahrräder. Nach dem Abendessen trafen wir uns nochmals zu einem Drink an der Bar, wo das Erlebte der vergangenen Tage und Wünsche an zukünftige Aktivitäten angesprochen wurden.
Fazit: Die Tourentage auf dem Altopiano die 7 Comuni sind wie im Flug vergangen.
Die Landschaft und die historischen Begebenheiten konnten alle unglaublich begeistern.
Luigi, als echter Kenner des Gebietes, war eine tolle Bereicherung bei den Touren und in der Freizeit und das Hotel, die Versorgung und die Verpflegung waren erstklassig.
Gruppen | Kilometer | Höhenmeter |
Josef Schmitt | 179 km | 4598 hm |
Luigi | 179 km | 4598 hm |
Link zur Download Galerie 24mtb0623 Asiago
(Passwort geschützt - gültig bis 31.08.2024)