Von 1902 bis 1935 führte eine lokale Schmalspurbahn von Triest nach Porec. Sie verband die beiden Küstenstädte über das Hinterland Istriens und war vorranging für den Güterverkehr bestimmt. Heute wird die Strecke als sogenannter Weg der Gesundheit und Freundschaft zwischen Italien, Slowenien und Kroatien genützt. Die Originalstrecke dieser Bahn und noch einiges mehr durften wir mit unseren Gästen auf unseren Rädern erkunden. Mit diesem Bericht wollen wir diese Reise in Erinnerung behalten.
Reisetermin: 08. – 14.10.2024
Reisebericht: Heinz Müller
1.Tag: Anreise Triest - Portoroz
Gemütlich fuhren wir mit dem ELITE-Radbus über die Südautobahn an Marburg/Maribor vorbei, nach Trojane, zu einer Raststation, die bekannt für ihre Riesenkrapfen ist und auch sonst eine sehr gute Küche hat. Dann ging die Fahrt weiter nach Triest, wo uns die quirlige Stadtführerin Sandra schon erwartete. Am Weg zum Canale Grande bekamen wir sehr schöne Gebäude, wie die Postdirektion zu sehen. Die größte katholische Kirche ebenso wie die schöne serbisch-orthodoxe Kirche. Wir besichtigten natürlich auch die Piazza Unita (Piazza Grande) den größten Platz der Stadt. Sehenswert u.a. der Palazzo del Municipio(Rathaus) mit den beiden Bronzestatuen und der Brunnen der 4 Kontinente. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, daher lief Heinz mit Sandra retour zum Bus, während wir uns in einem der ältesten Cafe’s der Stadt einen Cafe mit Schoko gönnten. Sie holten uns vom Hauptplatz ab und wir fuhren noch ein Stück zum historischen Bahnhof, von wo 1902 die erste Schmalspurbahn Richtung Buje abgefahren ist. Sandra verabschiedete sich dann von uns und wir fuhren mit dem Bus nach Portoroz zu unserem Hotel Vile Park.
2.Tag: Portoroz - Livade - Motovun (64km/720Hm)
Aus wettertechnischen Gründen hatten wir beschlossen, diese Etappe als erstes zu fahren. Die letzten Kilometer in Slowenien verliefen nahe an der Küste, vorbei an den Salinen von Secovlje, die heute noch zur Salzgewinnung dienen. Eine kurze Pause beim Naturparkhaus und dann war schon bald die Grenze nach Kroatien in Sicht. Ein kurzes Stück noch, dann war die Strecke fast nicht mehr asphaltiert. Langsam, leicht ansteigend ging es hinauf, zum ersten Aussichtspunkt, von dem man einen wunderschönen Ausblick auf die Salinen hat. Weiter, vorbei an Buje kamen wir nach Groznjan. Bei dem kleinen Künstlerdorf machten wir Pause. Dann schlängelten wir uns hinunter ins Mirna-Tal zur Trüffelstadt Livade. Immer wieder durchfuhren wir am Weg dorthin kurze Tunnels und überquerten kleine Brücken. Die Strecke war, wie wir vorher schon wussten, holprig aber es gab immer wieder tolle Aussichtpunkte, um Fotos zu machen. Von weitem sahen wir schon Motovun auf einem Felsen, das Ziel unserer heutigen Etappe. Bis dorthin mussten wir noch einige Höhenmeter bewältigen, dann durften wir den Spaziergang durch diesen schönen Ort genießen. Mit dem Elite Radbus fuhren wir zu unserem Quartier bei Porec.
3.Tag: Portoroz-Muggia(48km/376Hm)
Heute wurde die Startetappe nachgeholt. Nachmitttag war Schlechtwetter angesagt, daher drehten wir sie um und starteten die Radtour vom Hotel aus. Zwischen Olivenhainen und Weinbergen verlief die schöne Trasse, durch gut beleuchtete Tunnels und in flotter Fahrt waren wir bald in der kleinen Stadt Izola. Durch die Altstadt fuhren wir hinunter zur Promenade, dann am Hafen entlang bis zur Kirche, wo wir auch einige Fotostopps machten. Auf der Ausfahrt nach Koper kamen wir an einer Originallok der Parenzana, die unter einem Glasschutz steht, um sie vor Korrosion zu schützen, vorbei. Dann waren wir wieder auf der Parenzanatrasse, die hier direkt an der Küste entlang führt, nach Koper unterwegs. Am historischen Titoplatz, mit dem schönen Palast und dem Glockenturm, machten wir Pause im Café. Kurz begann es leicht zu regnen, aber zur Abfahrtszeit, war es schon wieder fast vorbei. Bei der Ausfahrt sahen wir noch den Pontebrunnen, der der Rialtobrücke von Venedig nachempfunden ist. Der Weg nach Muggia war sehr abwechslungsreich und bald fuhren wir durch das alte Stadttor ins Zentrum der Stadt. Ein nettes Café, neben der Kirche lud zur nächsten Pause ein. Diese Einladung konnten wir nicht abschlagen und wir warteten dort auch gleich ab, bis der nächste Regenschauer vorbei war. Am Hafen machten wir dann nette Gruppenfotos, bevor wir die letzten Kilometer am Meer entlang nach Ankaran fuhren, wo Rudy mit dem ELITE-Radbus schon auf uns wartete. Rasch noch die Räder verladen und dann brachte er uns in unser nächstes Hotel, nach Porec.
4.Tag: Umag-Porec (44km/420Hm)
Wieder spielte uns das Wetter einen Streich. Trotz recht guter Vorhersagen regnete es aus der einzigen Wolke, die am Regenradar zu sehen war so stark, dass wir schweren Herzens umdisponieren mussten, da uns eine Offroadstrecke zu gefährlich erschien. So fuhren wir von Livade mit dem Bus nach Umag und starteten dort mit einer kleinen Runde durch die schöne Stadt. Sehr abwechslungsreich verlief die Route bis Novigrad mal der Küste entlang und mal auf der Straße, mal Asphalt, mal Schotter. Am Hafen der Stadt hielten wir unsere verdiente Mittagspause in einem netten Lokal. Auch hier besichtigten wir kurz per Rad die Stadt, bevor wir uns auf den Weg nach Porec machten. Immer wieder gab es schöne Fotopoints bei denen wir kurz stehen blieben.
Die schöne Stadt streiften wir heute nur kurz, um dann der Promenade zum Hotel zu folgen. Die Räder wurden gleich in den Bus für den letzten Abschnitt der Parenzana verladen und einige sprangen noch kurz ins Meer bevor es zum Abendessen ging.
5.Tag: Livade - Porec (37km/252Hm)
Mit dem ELITE-Radbus fuhren wir wieder zu unserem Ausgangspunkt nach Livade. Heute ging es endlich weiter mit der spektakulären Strecke, über Viadukte, durch einen Tunnel und vorbei an vielen Aussichtspunkten. Zu Beginn umrundeten wir Motovun und schraubten uns dabei immer höher den Berg hinauf. Kurz nach dem höchsten Punkt machten wir einen Abstecher nach Visnjan um in einer netten Pizzeria Pause zu halten. Bald waren wir dann wieder am Trail unterwegs und genossenen die Fahrt auf den letzten Kilometer bis zur Bahnstation in Porec, am Ende des Parenzana-Radweges. Bevor wir zurück in unser Hotel fuhren, besichtigten wir noch jeder für sich die schöne Stadt und genossen ein Getränk am Hafen oder direkt am Hauptplatz. Im Hotel angekommen beschlossen einige von uns zum Abschluss, ein kühlendes Bad im Meer zu nehmen.
6.Tag: Porec - Rovinj (44km/540Hm)
Es ging weiter in den Süden, wieder nahe der Küste nach Vrsar. Hier hat der Limski-Kanal einen fjordähnlichen tiefen Schnitt in das Land gemacht. Bald waren wir an der Mündung des Limskikanal ins Meer angekommen und radelten auf einem durchaus fordernden Schotterweg mit Schiebepassagen zum Ende des Kanals. Die letzte größere Steigung bis zu einem sehr schönen Radweg auf einer ebenfalls aufgelassenen Bahnstrecke hatten wir auch bald geschafft und dann ging es sanft bergab bis Rovinj. Wir genossen kurz das Flair der malerischen Küstenstadt. Auch die Grenzkontrollen und eine Tunnelsperre bei Trojane, wo wir wieder rasch und bestens verköstigt wurden, waren der Grund für die späte Ankunft in Wien.
Gruppen | Kilometer | Höhenmeter |
Heinz Müller | 242 km | 2.550 hm |
Gerhard Grob | 242 km | 2.550 hm |
Mladen Mijatovic | 242 km | 2.550 hm |
Link zur Download Galerie 24ert1008 Parenzana
(Passwort geschützt - gültig bis 30.11.2024)
Obwohl die Wettervorhersage für Istrien nicht berauschend war, haben wir das gesamte Programm durchführen können. Mit ein Grund dafür war auch die Flexibilität der großen Radgruppe, welche trotz der drei Gruppen eine tolle Gemeinschaft wurde und viele planen schon im nächsten Jahr nicht nur bei Tagesfahrten, sondern auch bei Mehrtagestouren dabei zu sein. Die Parenzana und das Flair der Küstenstädte war ein Genuss für Alle, sodass diese Radreise noch lange in Erinnerung bleiben wird.