Termin: Samstag, 12.10.2024
Blogbeitrag: Daniela Haertel
In Erwartung eines prächtigen Herbsttages mit Weitblick vom Burgenland bis zu den Niederen Tauern starteten zwanzig sehr motivierte Wander:innen letzten Samstag in Richtung Pfaffensattel. Dort auf 1.386 m blies uns ein kalter Wind entgegen, der aber niemanden wirklich abschreckte, da alle dank Wettervorhersage bereits auf max. 4 Grad Tageshöchsttemperatur in den Fischbacher Alpen eingestellt und dementsprechend gut ausgerüstete waren.
Bei noch klarer Sicht ging es zunächst entlang eines wunderschönen Waldweges und dann die nicht weniger schöne geschotterte Mautstraße bergauf in Richtung Alois-Günther-Haus, am 1.783 m hohen Gipfel des Stuhlecks gelegen. Je näher wir uns diesem und damit unserem Gabelfrühstück näherten, desto dichter wurden die anfangs noch leichten und weißen Nebelschwaden. Das hatte keine Wetter-App vorher gesagt. Die ersehnten Ausblicke blieben verborgen, leider bald auch unsere Hoffnung, sie beim Weiterwandern zum Roseggerhaus auf der Pretulalpe doch noch genießen zu können.
Denn, nach unserer kurzen Stärkung erwartete uns tiefstes Grau und eine Sichtweite von gerade mal ein paar Metern. Die vom Günther-Haus-Hüttenwirt beschriebene weitere Wegstrecke „ihr müsst immer entlang der hohen Stangen gehen“ und jene vom Roseggerhaus-Wirten „ihr sehts unsere Hütte eh am ganzen Weg“ wurden zum ambitioniert sportlichen „wir finden unser Ziel sicher“-Teamevent. Keine und Keiner der Wandergruppe wollte umkehren, vielmehr begeisterten sich alle daran, weiter zu gehen und die nächste Markierung zu finden, was letztendlich gemeinsam gar nicht so schwer war und einigen Ehrgeizigen großen Spaß bereitet hat. Sogar Pluto und Neptun am Rettenegger Planetenweg „Himmel und Erde“ konnten wir ausmachen. Dank gepflegter hölzerner Stege überquerten wir auch das schöne Schwarzriegelmoor trockenen Fußes und erfuhren dabei einiges über dessen ökologische Besonderheiten.
Die riesigen Windräder des größten Windparks der Alpen auf der Pretul, den wir in Folge entlang marschieren mussten, hörten wir mehr, als dass wir sie sahen. Wie Riesen tauchten sie aus dem Nebel auf. Ähnlich ging es uns mit der Peter-Bergner-Warte, einem Aussichtsturm, der dem 1904 bei einem Rauüberfall ermordeten ersten Hüttenwirten des Roseggerhauses gewidmet wurde. Und bei letzterem selbst. Als wir einen einsamen Wanderer danach fragten, meinte er, wir stünden 100 Meter davor.
Die Gruppe feierte im Anschluss ihren Expeditionserfolg mit großem Stolz, gutem Essen und dem festen Willen „dann müssen wir diese Wanderung im nächsten Jahr halt noch mal gehen“.
Unser Dank gilt auch unserem Busfahrer Hubert, der sich ebenfalls über eine ziemlich schmale Serpentinenstraße den Berg hinauf kämpfte, um uns abzuholen. Er war es, der uns letztendlich doch noch Ausblicke ermöglichte. Denn, keinen Kilometer tiefer gab es klare Sicht und noch ein paar weiter strahlenden Sonnenschein!
Für mich endete damit meine diesjährige Elite Tours-Wanderserie. Vielen Dank an zahlreiche treue Wanderkamerad:innen für die großartigen Erlebnisse. Ich freue mich schon darauf, sie und natürlich auch alle Interessierten bei vielen wunderschönen neuen Wanderungen wieder zu sehen.