Polnische Perlen an der Weichsel

Radflusswanderung von Krakau nach Warschau

Termin: 20. - 28. August 2022

Reisebericht: Gerhard Grob

Die Weichsel ist mit mehr als tausend Kilometer Polens längster Fluss. Er entspringt in Wisla in den Beskiden und mündet bei Danzig in die Ostsee. Entlang des Stromes, der noch weitgehend unreguliert und naturbelassen ist, erstrecken sich historisch und kulturell bedeutsame Städte und ursprüngliche Naturlandschaften.  Bereits vor der Pandemie haben wir die Startetappe gemacht und sind von der Quelle bis Krakau geradelt.  3 Jahre später gab es nun die Anschlusstour von Krakau nach Warschau.

1.Tag: Samstag 20.08.2022  Anreise  Wien – Krakau / Stadtrundfahrt 10km

Um 06 Uhr früh begann unsere Reise an die Weichsel. In der Mittagspause verkosteten wir schon erste regionale Spezialitäten wie die Kartoffelpuffer-Platzky und die Suppe-Zurek. Nach dem check in im Hotel in Krakau luden wir die Räder aus und starteten die Stadtrundfahrt per Rad. Wilhelm führte uns in gewohnt sicherer Manier zur ersten Besichtigungsstation, dem Wawel. Weiter ging es bei leichtem Regen zum Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkirche. Nachdem wir dem Turmbläser zugehört hatten fuhren wir zum Barbakan und dann durch die schönen Gassen retour zum Hotel, wo wir die Räder gleich verluden um für den nächsten Tag schon vorbereitet zu sein.

2.Tag: Sonntag 21.08.2022 Krakau – Tarnow 90km/106Hm

Michael brachte uns mit dem Bus raus aus der Stadt zu unserem Startpunkt. Der Wetterbericht ließ böses erahnen, erwies sich aber zum Glück in unserem Gebiet als total falsch und so genossen wir den ersten Teil unsere Fahrt nach Niepolomize. Wir besichtigten den Innenhof des Schlosses und auch ein wenig den schönen Ort davor. Auch die Sonntagsmesse besuchten wir kurz, bevor wir kurz, bevor es wieder losging. Michael überraschte uns mit einer Kiste Bananen zur Stärkung. Dann setzten wir die wunderschöne Fahrt, immer am asphaltierten Damm entlang, fort. Ein Lokal führ die Mittagspause zu finden erwies sich als schwierig, aber letztendlich fanden wir doch eines und konnten uns etwas vom Sattel erholen. Die Tour endete in Zalipie wo wir noch die bunt bemalten Häuser besichtigten, bevor wir die Räder verluden und nach Tarnow ins Hotel fuhren. Abends erkundeten wir noch die sehr schöne, pulsierende Innenstadt.

3.Tag: Montag 22.08.2022  Tarnow -  Sandormierz  88km/168Hm

Mit dem Bus ging es wieder retour an die Weichsel. In Szczucin startete die Tour durch die Dörfer Kleinpolens Richtung Polaniec. Von weitem konnte man schon das große Kohlekraftwerk sehen. Unweit davon wartete Michael mit dem Bus, um uns mit den restlichen Bananen und kalten Getränken zu versorgen. Weiter ging es dann zum Schloss Baranow Sandomierski. Ein prachtvoller Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert umgeben von einer prachtvollen Gartenanlage, dem Wawel in Krakau nachempfunden, erwartete uns. Im schönen dazu gehörigen Restaurant verbrachten wir auch unsere Mittagspause. Mittlerweile war es ziemlich warm geworden und wir drosselten etwas das Tempo beim weiter fahren. In Tarnobrzeg besichtigten wir die schöne Kirche und gönnten uns ein Eis am Hauptplatz. Dann bewältigten wir die 17km nach Sandomierz fast spielend und auch die Auffahrt zum Zentrum der Stadt die wie Rom auf 7 Hügeln erbaut wurde konnte uns nicht aufhalten. Viel Zeit vor dem Abendessen war nicht übrig, also hüpften wir schnell unter die Dusche und waren bald wieder im Speisesaal. Anschließend machten wir einen Rundgang durch das wunderschöne Zentrum der Stadt und ließen den Abend dann in einem Lokal ausklingen.

4.Tag: Dienstag 23.08.2022  Sanordmierz – Annopol  37km/191Hm

In einer demokratischen Abstimmung hatte unsere Gruppe beschlossen, die heutige Halbtagestour am Vormittag zu absolvieren und den Nachmittag mit Stadtführung und Freizeit genießen zu wollen. Daher starteten wir um 9 Uhr vom Hotel. Über Nebenstraßen, meist entlang der Bahn näherten wir uns Zawichost, das eine kurze Zeit zu Österreich gehörte. Dort wollten wir die Fähre nehmen, die aber wegen des niedrigen Wasserstandes nicht in Betrieb war. Wir beschlossen bis zur Brücke nach Annopol zu fahren und dort erst zu übersetzen. Wir fanden einen schönen Weg bis zur Brücke. Dort war zwar etwas viel Verkehr, aber davon ließen wir uns nicht mehr aufhalten und bewältigten auch die letzten 2 Kilometer bis Michael mit dem Bus auf uns wartete.  Wieder zurück in Sandomierz konnte jeder nach Lust und Laune die Zeit bis halb 4 verbringen, dann begann die Stadtführung. Wilhelm überraschte die Gruppe damit, dass diese nicht wie ursprünglich geplant per pedes, sondern mit den lustigen elektrischen Touristentaxis, durchgeführt wurde, die überall in der Stadt verkehren. Es war eine schöne und informative Runde, bei der wir unter anderem die romanische St.Jakobs Kirche, die St.Marien Kathedrale, das Rathaus und vieles mehr bewundern konnten. Zwischendurch spazierten wir durch die Lössschlucht der Königin Hedwig bis zu einer kleinen Kirche. Letztendlich vorbei am Opatower Tor endete die Rundfahrt wieder am Hauptplatz. Vor dem Abendessen im Hotel spazierten wir noch durch die Stadt und labten uns mit Eis und kalten Getränke. Später zogen Gewitter auf, daher blieben wir diesmal im Hotel.   

5.Tag: Mittwoch 24.08.2022 Annopol – Kazimierz Dolny 73km/353Hm

Michael wagte es trotz der engen Stadtgassen, uns mit dem Bus samt Hänger vom Hotel abzuholen. Souverän wendete er das Gespann und wir konnten uns auf den Weg zum Start der heutigen Radtour machen. Ein wenig hatte Willhelm die Route umgeplant um uns weg von der eventuell stark befahrenen Hauptstraße zu bringen. Der Plan ging total auf! Es war eine tolle Strecke nach Joszefo nad Wisla. Dort fanden wir ein Hotel-Restaurant mit einem netten Gastgarten in dem wir uns eine Erfrischungspause gönnten. Kurz danach begann die erste Bergwertung.  Nach 20km tauchte plötzlich der Elite Bus bei uns auf. Michi hatte im Auftrag von Wilhelm Piroggen mit Erdäpfelfülle und Fleischfülle für die ganze Gruppe gekauft. Sogar ein Apfel als Nachspeise war dabei. 

Bald radelten wir dann weiter durch die Apfel und Zwetschkenplantagen. Wir erreichten nach einem weiteren Stopp beim Bus und einer kleinen Steigung die wunderbare Stadt Kazimierz Dolny. Wir besichtigten die Altstadt mit dem Danziger Haus, der Synagoge, dem Palais der Familie Przybyl und vielem mehr. Dann ging es zum Hotel. Nach dem Abendessen spazierten einige nochmal ins Zentrum.

6.Tag: Donnerstag 25.08.2022 Kazimierz Dolny – Gora Kalwaria 85km/173Hm

Nach dem ausgiebigem Frühstück machten wir uns wieder auf die Reise. Unser erstes geplantes Ziel war die Bezirkshauptstadt Pulawy mit Schloss Czartoryski und dem dazugehörigem Schlosspark  mit dem Tempel der Sybille und dem gotischem Pavillon. Nach der Besichtigung fuhren wir weiter bis Deblin, wo wir Mittagspause machten und nachher die riesige Kirche St. Pius des V. besichtigten. Der Weg nach Ryczywol war dann sehr abwechslungsreich. Mal am Damm unmittelbar neben der Weichsel, dann wieder auf Nebenstraßen. Die Hitze war fordernd. Jede kurze Rast versuchten wir nach Möglichkeit im Schatten zu halten und im richtigen Moment war auch Michael mit dem Bus zur Stelle und wir konnten Getränke aus dem Bordkühlschrank trinken. Die letzten Kilometer nach Gora Kalwaria legten wir dann auch mit dem Bus zurück, da dieser Ort nur über eine stark befahrene Straße erreichbar ist.

                          

7.Tag: Freitag 26.08.2022 Gora Kalwaria – Warschau  48km/10Hm

Am frühen Morgen machten wir per Rad eine kleine Besichtigungsrunde durch den Wallfahrtsort bevor wir den Weg zum Schloss Wilanow einschlugen. Die Sommerresidenz   von König Jan Sobieski III. mit ihren wunderschönen Parkanlagen ist eine wahre Freude anzusehen. In der Nähe des Schlosses gibt es natürlich einige Lokale, daher machten wir auch gleiche eine längere Pause, bevor wir die letzten schönen Kilometer nach Warschau fuhren. Auf der Promenade der Weichsel gönnten wir uns noch kalte Getränke, bei einer Strandbar, bevor wir zum Check in radelten.   

8.Tag: Samstag 27.08.2022 Warschau / Stadtbesichtigung

Um 9 Uhr wurden wir von Theresia zur Führung abgeholt. Nach allgemeinen Informationen, ging es los.  Vorbei am Kulturpalast zur Krakau Vorstadt, bis in die Altstadt wurden wir auf eindrucksvolle Art und Weise durch die Geschichte Warschaus geführt. Die Chopin Erinnerungsplätze samt dem Platz in der Kreuzkirche, an dem sein Herz die letzte Ruhe gefunden hat wurden ebenso eindrucksvoll erklärt, wie die Zerstörung und der Neubau der Altstadtgebäude samt Schloss. Die 3 Stunden vergingen wie im Flug. Bei der Stadtmauer endete die Führung und wir machten in der Nähe Mittagspause. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und so spazierten wir in kleineren Gruppen retour zum Hotel, wo sich alle zum Abendessen wieder zusammen fanden.

9.Tag:  Sonntag 28.08.2022 Rückreise Warschau - Wien  

Facts:    

Gruppe Blau430 Kilometer1083 Höhenmeter

Zusammenfassung:

Wer immer den Titel "Perlen an der Weichsel" gefunden hat, treffender könnte man die historischen Städte an der Weichsel nicht beschreiben.  Nach dem Start vor 3 Jahren ist nun auch das Mittelstück erfolgreich verlaufen. Nächstes Jahr gibt es den krönenden Abschluss mit der Strecke von Warschau nach Danzig.

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(verfügbar bis  03.09.22)

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