Flandern – Höhepunkte rund um Gent

21ert0808

Termin: 08. - 15. August 2021

„Belgien ist eine Frittenbude an der Grenze zwischen Frankreich und den Niederlanden“ witzeln die Niederländer über ihre Nachbarn. Dem ist gar nicht so, Belgien hat sehr viel zu bieten, und die Pommes Frites sind wirklich Extraklasse!

Die 14-stündige Anreise war vorprogrammiert, viele Baustellen in Deutschland hemmten eine zügige Fahrt gehörig. In Leuven, dem Zielort, war immerhin für einige noch genügend Zeit, die längste Biertheke der Welt in Augenschein zu nehmen. Allein, es fehlte an den Massen jugendlicher Feiernder, vermutlich sind sie gerade auf Urlaub. Einen ersten Eindruck konnte man doch bekommen, der dann am nächsten Tag bei bewölktem Wetter verdichtet wurde. Leuven ist eine wunderschöne Stadt, das Rathaus und die Peterskirche, beide Bauwerke aus der Spätgotik, der Alte und der Große Markt boten bereits einen Vorgeschmack auf den flandrischen Baustil.

Die Etappe war von einigen schwierigen Passagen geprägt, es ging über verborgene Pfade, „Paves“ und tiefen Boden. In Brüssel durchfuhr man den Regierungsbezirk: keine Menschen, keine Cafés, nur Straßen und Verkehr. In der Mitte Richtung Altstadt wurde es heimeliger, bei einem kleinen Platz machte die Gruppe Halt und verzehrte die ersten originalen Pommes Fritte (2x in Rindernierenfett gesotten). Auch die anschließende Führung trug zu einem besseren Eindruck von Brüssel bei, als der erste versprochen hatte. Der wunderschöne Hauptplatz allein ist ein „Augenschmaus“.

Am dritten Tag stand die Etappe nach Gent auf dem Programm – vorher allerdings machten die Guides noch einen Umweg zum Atomium, der sich auszahlte. Der Radtag war von vielen Regenunterbrechungen gekennzeichnet. Der erfahrene Elite Radler kennt die Prozedur: Es regnet, Wetterjacken werden angezogen, es hört auf, Wetterjacken werden ausgezogen, man sucht Unterschlupf unter eine Brücke, einem Durchlass, einem Dachvorsprung. In Aalst wurde die Pause durch die Regenfälle auf 90 Minuten ausgedehnt, und bald einmal blickt man auf die Uhr und da ist es schon fünf und noch einige Kilometer sind zu fahren. Kurz nach 18h kam die Gruppe dann allerdings im Hotel an, und keiner war so richtig nass geworden!

Das Hotel in Gent lag ideal für die Vorhaben der nächsten Tage zentral in der Altstadt von Gent, gleich gegenüber der St. Baaf- Kathedrale. Es sollte der Ausgangspunkt für alle Unternehmungen der weiteren Tage werden.

Die Stadtführung in Gent und eine Grachtenfahrt wurden am vierten Tag unternommen, dazwischen wurde die St. Baaf-Kathedrale besucht, wo der wunderschöne Genter Altar seit seiner Renovierung wieder zu besuchen ist. Eine Virtual Reality Show führte den Besucher in die Welt der Spätgotik und die Arbeitsbedingungen Hubert und Jan van Eyck ein, dann wurden die Gäste zum Altar vorgelassen. Welch prachtvolles Kunstwerk!
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, jeder ging seine Wege, deren es genügend interessante in Gent gibt. Die Abendstimmung mit den wunderbar beleuchteten Häusern an den belebten Plätzen, das stille glitzern der Kanäle und die ausgelassenen Tätigkeiten der Jugend in den Straßen boten einen kontrastierenden Zauber, den jeder der Elite Gäste genoss.

Endlich wieder auf die Räder, sagten sich einige der Sportgruppe, als es nach Antwerpen ging. Der Tag schien unter der Devise „Eisenbahnschranken und Gleisanlagen in Belgien“ zu stehen. Einmal links, einmal rechts der Bahn ging es in den Norden, aber flott ging es schon voran, der Zug nimmt halt die kürzeste Route, was auch dem Radfahrer zu Gute kommt.
… und dann stand man an der Schelde und wusste nicht weiter. Keine Brücke weit und breit, Antwerpen schon in sichtbarer Nähe. Was tun? Schnell war der erste greifbare Einheimische befragt und ein Radtunnel ausgemacht, den man mit einer uralten radgerechten Rolltreppe erreichen konnte. Einer half dem anderen, so wie es bei Elite üblich ist und zur rechten Zeit konnte dann, gestärkt durch ein paar Pommes Fritte die Führung per Rad durch Antwerpen angetreten werden. Vorbei am Großen Markt ging es zum Diamantenschleifer Bezirk und dem schönen Bahnhof, aus dem die Züge aus drei Etagen abfahren. Hier gelang es, alt und neu aufs Beste zu verbinden. Der Busfahrer Dirk brachte uns dann zurück nach Gent, keiner wollte seinen Abendspaziergang in der Genter Altstadt versäumen.

Am vorletzten Tag führte die Reise nach Frankreich. In Lille wurden die Räder entladen und der Weg führte über eine schier endlose gerade Allee Richtung Roubaix. In Roubaix steuerte man das legendäre Velodrome an. Hier endet das traditionsreiche Tagesrennen Paris – Roubaix, auch bekannt als die „Hölle des Nordens“.  Von Roubaix aus folgte man der Schelde zurück nach Gent. Ruhig fließt dieser Hauptfluss Belgiens durch die Landschaft, ruhig gleitet der Radfahrer an ihr entlang. Ein entspannter Radtag endete in Gent. Eine ampelfreie Einfahrt bis ins Zentrum von Gent ist für Radfahrer gewährleistet, in Gent selbst gibt es in den inneren Bezirken kaum Autoverkehr. Wir machten ausschließlich positive Erfahrungen mit den Autofahrern in Belgien, sie behandeln den Radverkehr mit jenem Respekt, den man in anderen Ländern verzweifelt sucht.

Am letzten Radtag ging es noch nach Blankenberge und somit ans Meer. Wie freuten sich die Teilnehmer, als sie am Strand herumlaufen und auch die Beinchen im Meer baden konnten. Nicht allzu lange konnte die Gruppe hier verbleiben, der nächste Höhepunkt wartete schon. Eine Führung durch die vielleicht schönste Stadt Flanderns, durch Brügge. Und wirklich, Brügge bot sich im strahlenden Sonnenschein von seiner besten Seite. Wunderbar schöne Wege am Flussufer wurden befahren, das Beginenkloster besucht, der Grosse Markt und das Rathaus und viele andere Sehenswürdigkeiten. Die Wahl fällt schwer, Brügge wirkt größer und schöner in seiner Pracht, durchsetzt von Grünanlagen und Kanälen, Gent hingegen scheint belebter, vor allem am Abend. Der Radweg führte dann als Abschluss dem Brügge-Gent Kanal entlang zurück zu unserem Hotel.

Die Heimfahrt aus Belgien war stresslos, keine Staus, keine Verzögerungen, zwei Gäste hätte man beinahe an einen tschechischen Reisebus verloren, vielleicht träumten sie beim Einsteigen noch von der Schönheit Flanderns…

ReiseleiterKilometerHöhenmeter
Axel Filipovits3591005
Gerhard Hahnenkamp3591005

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          (verfügbar bis  25.08.21)

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